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22.01.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-11 vom 22. Januar 2011

Leserforum

Evangelische Kirche ignoriert bewusst die Lebenswirklichkeit

Zu: „Das Menetekel“ (Nr. 1)

Herr Badenheuer schreibt in seinem Artikel zum Anschlag in Alexandria, dass die Appelle deutscher Politiker und Kirchenleute zu mehr Toleranz und so weiter naiv wären.

Ich denke, der Autor hat hier noch sehr wohlwollend formuliert. Naivität wäre ja schon fast entschuldbar, da sie oftmals auf Nichtwissen und einem Mangel an Erkenntniskraft beruht. Da die Protagonisten der politischen Klasse in Deutschland aber sicher nicht dumm sind, unterstelle ich ihnen in ihrem Verhältnis zum Islam und auch besonders zu islamischen Parallelgesellschaften bewusste Feigheit und Duckmäusertum.

Das gilt – wie ich glaube – besonders für die Evangelische Kirche. Namentlich die Vertreter der EKD wenden sich immer mehr von christlich-religiösen Inhalten ab, um dem politisch korrektem „Mainstream“ zu folgen. Eine besonders folgsame Vertreterin dieser Art war die vor einiger Zeit wegen Alkohol am Steuer zurückgetretene Bischöfin Margot Käßmann.

Wer sich aktuelle Publikationen der Ev. Kirche vornimmt, kann dafür genug Bestätigung finden. Beispielswiese „Chrismon“ ist so ein Fall. Ich fühle mich beim Lesen eher an die „Apothekenumschau“ erinnert, als dass ich das Gefühl hätte, hier würden christliche Themen von Bedeutung publiziert. Das Ziel dieser bewusst gewählten Ignoranz gegenüber der Lebenswirklichkeit ist die Beförderung der eigenen Karriere und dient damit zuvörderst finanziellen Interessen. Wer gegen den Strom des Zeitgeistes schwimmt, kann es schließlich nicht mehr zu hohen Ämtern bringen, sondern wird zum Außenseiter im politisch-medialen Betrieb.

Frank Fechner, Berlin

 

 

Warum Israel?

Zu: „Altlast Barschel abgeräumt“ (Nr. 47)

In dem Beitrag führt Herr Badenheuer aus: „… ein Verlag, der selbst während des schrecklichen Gaza-Krieges Israel unbeirrt zur Seite stand.“ Würde es die BRD hinnehmen, wenn seit Jahren zum Beispiel auf Hamburg, von einem anderen Land aus, ständig Raketen geschossen werden? Kein Land würde es hinnehmen, nur Israel, der Judenstaat, hat es angeblich hinzunehmen.

Heinz M. Bernhardt, Wuppertal

 

 

Ein Verwandter

Betr.:  „Eine Fahrt in die gleißende Sonne“ (Nr. 49)

Dank für den Artikel über Ernst Mollenhauer. Die Erwähnung Hermann Blodes ist sehr schön, weil er der Bruder meines Urgroßvaters war, der ebenfalls in Nidden lebte. Insofern ist Ostpreußen auch ein Stück meiner Familiengeschichte.     

Ulrich Blode, Langenhagen

 

 

Wenn der Wecker blutig klingelt

Zu: „Das Menetekel“ (Nr. 1)

Mit großer Freude habe ich Ihren Artikel „Das Menetekel“ gelesen. Sie haben Recht. Unsere kirchlichen Gutmenschen, die in unerträglicher Weise und theologischer Dummheit seit vielen Jahren von To(l)leranz und Dialog faseln, begehen geistlichen Verrat an der Einzigartigkeit Jesu Christi. Das mag politisch opportun sein,  theologisch ist es katastrophal und geistliche Fahnenflucht. Die theologischen Weichspüler (zwei Liter Lenor täglich zum Frühstück) verschanzen sich hinter einer merkwürdigen Ideologie, die mit christlicher Verkündigung des Wortes vom Kreuz, der Versöhnung durch Christi Blut und dem Bekenntnis, das Jesus Christus von den Seinen fordert (Mt 10,32), nur noch wenig gemein hat.

Das christliche Gebot der Stunde lautet: „Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 263, Vers 2, aus dem Lied „Sonne der Gerechtigkeit“): Es ist traurig und alarmierend zugleich, wenn der Wecker jetzt derart blutig klingelt wie in Alexandria, und auch in Deutschland Weihnachtsgottesdienste unter Polizeischutz stattfinden müssen.

„Wach auf, wach auf, du deutsches Land, du hast genug geschlafen“. Das prophetische Lied Johann Walters (Evangelisches Gesangbuch Nr. 145) sollte laut erklingen in der evangelischen Christenheit anstatt des unerträglichen Gefasels von kirchlichen Schlafmützen und politischen Realitätsverweigerern.     

Ulrich Kronenberg, Speyer

 

 

Reagan war ein echter Freund der Deutschen

Zu: „Kalte Krieger gegen Reagan“ (Nr. 1)

Mit Interesse habe ich Ihren Artikel über einen möglichen „Ronald-Reagan-Platz“ gelesen. Mit dem Aufschrei der Umerzogenen, der Schakale, der ehemaligen und immer-noch-Kommunisten, die ja die Mauer und die Segnungen des Kommunismus teilweise nach wie vor preisen und sich für die Gräueltagen in der Roten Armee als „Befreiung Deutschlands“ bedanken (letzteres geht bis in die höchsten Stellen der CDU), war zu rechnen.

Dabei war Ronald Reagan einer der ganz wenigen ausländischen Politiker und Staatenlenker, den man mit Fug und Recht als echten Freund Deutschlands bezeichnen kann; ich erinnere hier an die Ansprache von Ronald Reagan im 5. Mai 1985 auf dem Bitburger Soldatenfriedhof: „Den Deutschen ist ein Schuldgefühl aufgezwungen und zu Unrecht auferlegt worden.“ Damit zog sich das US- Staatsoberhaupt schon damals eine Hasskampagne des oben benannten Personenkreises und wie bekannt besonders von Israelis (was die Sache natürlich prekär macht) auf sich.

Sogar Angela Merkel, ehemals  aktives Mitglied der FDJ, erklärte: „Im Namen meines Volkes wurde zerstört und vernichtet, was uns heilig war. Nur indem mein Land, nur wenn Deutschland seine immerwährende Verantwortung für diese schreckliche Zeit in seiner ganzen Geschichte und für die grausamsten Verbrechen voll und ganz annimmt, können wir die Zukunft gestalten.“ Das ist neu! „Immerwährend“ bedeutet „in alle Ewigkeit“, bedeutet „zeitlos“, bedeutet „unbegrenzt“:

Schade, dass Reagan sich in dieser Angelegenheit nicht mit „Angie“ unterhalten konnte. Trotz aller Widerwärtigkeiten hoffe ich doch sehr, dass Ronald Reagan für seinen schon historischen Ruf über die Schandmauer: „Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“ zumindest einen Straßennamen bekommt, wohingegen ich es – so, wie die Dinge liegen – sehr unangebracht fände,  wenn auch nur eine Seitenstraße nach Angela Merkel benannt würde – zumindest für ihre Teilnahme an der Siegesfeier der Roten Armee in Moskau, wo sie der Roten Armee Dank dafür ausgesprochen hat, dass diese 1945 Deutschland „befreit“ habe.

Bert Jordan, Landstuhl

 

 

Gospel und Predigt über den kleinen Prinzen

Zu: „Die rechte Weihnachtsfreude“ (Nr. 51)

Wer diesen Beitrag liest, muss nachdenklich werden. Es bestätigt das, was ich schon lange festgestellt habe. Seit Jahrzehnten beobachte ich mit Sorge die Entwick-lung in der evangelischen Kirche. Die Feststellung von Wilhelm v. Gottberg, es gäbe noch zahlreiche (auch katholische) Kirchen, bei denen an Weihnachten die Geburt des Heilands im Mittelpunkt steht, lässt die Schlussfolgerung zu, dass in anderen evangelischen Kirchen solches allmählich verblasst. Bei der katholischen Kirche sehe ich das nicht so.

Vor Heiligabend telefoniere ich in meiner Gegend die Kirchen ab, um zu erfahren, ob im Gottesdienst denn noch die alten deutschen Weihnachtslieder gesungen würden. Sonst kann es passieren, dass man zur Christnacht um 23 Uhr mit einem Gospel-Chor in weißen Gewändern Bekanntschaft machen muss. Er füllt dann mit seinen englischen Gesängen den Gottesdienst auch aus. Außer „Jesus“, „Halleluja“ und „Amen“ ist nichts zu verstehen. Aber das Kirchenvolk trampelt mit den Füßen, klatscht in die Hände und schreit „Zugabe“. Und die Predigt handelt vom „kleinen Prinz“. Ich habe einen Gottesdienst erlebt, da wurde Fürbitte für die verfolgten Ausländer in Deutschland gehalten. Fragt sich nur, wer in unserem Land wen verfolgt. Dazu die Feststellung der Familienministerin Schröder, welche Situation in dieser Hinsicht teilweise an deutschen Schulen herrscht.

Nicht nur Deutschland schafft sich ab, auch die evangelische Kirche ist dabei, dies zu tun. Unsere Hirten sind kein Vorbild mehr, sonst dürfte es nicht geschiedene Pastoren und Bischöfe (Bischöfinnen) geben. Homo-Verbindungen werden akzeptiert.

Dankbar bin ich, dass ich am Reformationstag 2010 in Ostpreußen, in der Memellandkirche Kinten am Kurischen Haff, einen Gottesdienst erleben durfte, der mir doch zu Gemüte ging. Der litauische evangelische Pastor hielt die Predigt neben Litauisch auch auf Deutsch, nachdem er erfahren hatte, dass ich ein Besucher aus Deutschland sei. Er übergab mir ein deutsches Gesangbuch und wir sangen kräftig „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die ebenfalls anwesenden alten deutschen Frauen stimmten hier mit ein.   

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Falsche Würstchen, falscher Lebkuchen – Ungenauigkeiten über Nürnberg

Zu: „Nürnberg bietet mehr als Lebkuchen“ (Nr. 49)

Ich weiß zwar nicht, wo die Autorin Uta Buhr wohnt, aber: scheinbar war sie noch nie so richtig in Nürnberg, denn wichtige Dinge fehlen beziehungsweise sind falsch dargestellt.

Ich zähle mal ein paar Beispiele auf: „Der Weg führt automatisch zum Hans-Sachs-Brunnen am Weißen Turm“ – Fragen Sie mal einen Einheimischen nach dem Hans-Sachs-Brunnen – ob der Ihnen was sagen kann? Zitat Wikipedia: „Das Ehekarussell (auch Ehebrunnen genannt), eigentlich Hans-Sachs-Brunnen ...“ – Der Brunnen heißt vor Ort eben „Ehekarussell“. Und der Begriff sollte in einer Beschreibung über Nürnberg vorkommen. „Ein Paar köstliche goldbraune Bratwürste aus der Historischen Bratwurstküche …“ – unabhängig davon, dass es sich bei der 1419 gegründeten Wurstküche um die „älteste der Welt“ handeln soll (der Hinweis fehlt), hätte man mit einem „Paar“ grad mal knapp 50 Gramm Wurst im Weggla: In Nürnberg gibt es „Drei im Weggla“ – und zwar gibt es die originalen Nürnberger Rostbratwürste immer nur drei-Stück-weise in der Semmel (Weggla). Wikipedia sagt dazu: „Die Nürnberger Rostbratwurst ist feiner und kleiner als die Fränkische Bratwurst. Ihre Länge beträgt sieben bis neun Zentimeter bei einem Durchmesser von rund eineinhalb Zentimetern. Im Straßenverkauf gibt es jeweils drei Nürnberger Rostbratwürste in einem Brötchen, zu bestellen als „Drei im Weggla“ ... Eine gern erzählte und in manchen Speisekarten veröffentlichte Geschichte besagt, der Grund für den geringen Durchmesser der Bratwürste sei der, dass Gefangene im Nürnberger Lochgefängnis durch das Schlüsselloch von ihren Angehörigen mit der Wurst versorgt werden konnten. Einer anderen Legende zufolge haben Nürnberger Gastwirte im Mittelalter die kleinen Bratwürste entwickelt, um Reisende, die nach Beginn der Sperrstunde noch in der alten Handelsstadt eintrafen, durch das Schlüsselloch der Wirtshaustür verköstigen zu können.“ Fazit: Es sind die falschen Bratwürste beschrieben, nicht die Nürnberger.

„Lekoung“ – der Lebkuchen. Der heißt nürnbergerisch „Lebkoung“ – das „b“ wird schon gesprochen, wenn auch nur fränkisch schwach angedeutet. Zum Christkindlesmarkt wäre das „Zwetschgenmännla“ erwähnenswert gewesen – es stammt zwar nicht ursprünglich aus Nürnberg, aber gehört zu einer Aufzählung der am Markt zu erwerbenden Spezialitäten.

Eine alteingesessene Nürnbergerin sagt: „Denn so was Schön’s ham’s daheim nicht“ – ach du Schreck, welche Verballhornung des Dialekts! „Su was schen’s ham’s derham net“ – oder so ähnlich sagt die Nürnbergerin. Dialekt schriftlich niederzulegen, ist immer problematisch, aber zwei Wörter Dialekt mit fünf Wörtern Schriftdeutsch zu umrahmen, halte ich für schlecht.

Manfred E. Fritsche, Ellingen

 

 

Die NVA war nicht besser oder schlechter als andere Armeen

Zu: „Jürgen Fuchs starb viel zu früh“ (Nr. 51)

Als ehemaliger Infanterieoffizier der NVA und Abonnent Ihrer Zeitung würde ich mich sehr freuen, wenn es der PAZ zukünftig bitte möglich wäre, bezüglich der NVA und ihrer Rolle in der DDR eine differenziertere Sichtweise zu erlangen.

Vera Lengsfeld spricht von „systematischer, zerstörerischer Schikane gegen Soldaten der NVA, die Rekruten bis zum Selbstmord trieb“. Diese Form der Verallgemeinerung lehne ich ab, vor allem von jemand, der selbst nie in dieser Armee diente. Dies ist eine Pauschalisierung sondergleichen.

Keine Armee dieser Welt ist ein Mädchenpensionat. So wie in der NVA Rekruten schikaniert wurden, so geschah und geschieht dies leider in allen Armeen dieser Welt, eingeschlossen der Bundeswehr. Dieses Faktum ist leider bis in die Anfänge des Militärs im Römischen Reich beziehungsweise im alten China belegbar.

Die Offiziere der NVA waren bei Strafe, ihre eigene Karriere zu gefährden, angehalten, gegen jedwede Form der Schikane vorzugehen. Dass dies dann trotzdem in Einzelfällen geschah, ist zu bedauern, gibt aber auch einer Frau Lengsfeld nicht das Recht der Verallgemeinerung. Denn im Gegensatz dazu gibt es Tausende Generale, Offiziere, Fähnriche und Unteroffiziere der NVA, die von sich zu Recht behaupten können, genau diese unschönen Dinge vermieden zu haben.

Oft wird aber bezüglich dieser Diskussion auch einfach Realität mit Wunschdenken verwechselt. Eine Kaserne und ein Truppenübungsplatz bieten nun einmal nicht die Annehmlichkeiten eines Fünf-Sterne-Hotels am Berliner Gendarmenmarkt.

Vielmehr ist es über 20 Jahre nach der Wende in der DDR an der Zeit, objektiv die Rolle der NVA im Umbruch zu betrachten und sich nicht in schwarz-weiß Malerei aus kalten Kriegszeiten zu ergehen. Denn diese ist hier absolut nicht hilfreich.

So würde ich mich sehr freuen, wenn die PAZ vielleicht künftig eine etwas objektivere Sichtweise zu diesem Kapitel unserer gemeinsamen jüngsten Geschichte publizieren würde. Die NVA war im Osten letztlich das, was die Bundeswehr im Westen war. Beide Armeen waren felsenfest in die jeweiligen Blöcke eingebunden. So wie die Sowjetunion der NVA bis 1990 keine Handlungsfreiheit gab, so ist es heute leider immer noch mit der Bundeswehr. Wenn Uncle Sam ruft, dann marschiert die Bundeswehr sonstwohin. Warum, fragt kein Mensch.    

Gunter Flügel, Potsdam

 

 

Was linksextreme Sänger dürfen

Zu: „Haut die Bullen platt“ (Nr. 52)

Obwohl die Gruppe „Slime“ in ihrem Lied „Deutschland muss sterben“ offen zu Mord, Totschlag und zur Anarchie aufruft, hat das Bundesverfassungsgericht darin keine Verunglimpfung des Staates erkennen können.

Dagegen wurden wesentlich harmlosere Aussagen sogenannter Rechtsextremer mit Gefängnis- und hohen Geldstrafen geahndet. Ich will nicht behaupten, dass der urteilende Senat des Bundesverfassungsgerichts eine tendenziös linke Meinung vertritt, aber die Aussagen der Gruppe „Slime“ als Kunst zu bewerten, solange diese in Liedform geäußert werden, erscheint äußerst eigenwillig. Abgesehen vom Urheberrecht unterliegt Kunst aufgrund der Erfahrungen mit angeblich „entarteter“ Kunst keinen gesetzlichen Zwängen.

Allerdings fällt mir hierzu aus dem niederdeutschen Sprachbereich der künstlerisch höchst wertvolle Satz ein: „Du kunst mi mol fix an’n Mors kleien.“ Ich betone, dass diese Aussage rein bildlich zu betrachten und keine „Aufforderung zum Tanz“ ist, obwohl es in politisch korrekten Kreisen beim Erklimmen der Karriereleiter ausgesprochen hilfreich sein kann.    

Gebhard Knull, Buxtehude


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