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29.01.11 / Mit Vollgas in die Zukunft / In Deutschland werden nach wie vor die besten Autos gebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-11 vom 29. Januar 2011

Mit Vollgas in die Zukunft
In Deutschland werden nach wie vor die besten Autos gebaut

Gottlieb Daimler und Karl Benz, die Gründerväter der heutigen Daimler AG, haben mit ihren Erfindungen vor 125 Jahren gerade in Deutschland ein gigantisches technologisches Entwicklungspotenzial freigesetzt. So gilt die deutsche Autoindustrie bis heute als weltweit führend. Ob in Peking, Moskau oder New York, ob in Kapstadt, Kairo oder Kuala Lumpur – deutsche Autos werden gern gekauft, auch wenn sie deutlich teurer sind als die fernöstliche Konkurrenz.

Unter den zehn umsatzstärksten Automobilkonzernen finden sich drei deutsche: Volkswagen auf Platz 2, Daimler (5) und BMW (10). VW schickt sich gerade an, Toyota von Platz 1 zu verdrängen. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland 4964523 Pkw gebaut, damit liegen wir auf Platz 3 hinter China und Japan, aber weit vor den USA. 3425626 Personenwagen wurden 2009 ins Ausland exportiert; nur die Franzosen waren da geringfügig besser. Ende 2009 waren im Inland 44632908 Kfz zugelassen. Das meistverkaufte Modell weltweit ist der VW Golf.

Auch nach den grundlegenden Erfindungen von Otto, Daimler und Benz blieb Deutschland das führende Land bei der Entwick-lung moderner Technologien. 1892 baute Rudolf Diesel den nach ihm benannten Selbstzünder-Motor. Wegen seines Gewichts kam er lange Zeit nur im Schiffbau und in schweren Lkw zum Einsatz; erst 1936 brachte Daimler-Benz den ersten in Serie gefertigten Diesel-Pkw auf den Markt, den 260 D. 1977 folgte mit dem 300 TD der erste Turbodiesel-Pkw. Heute haben die Selbstzünder in Deutschland einen Anteil von fast 40 Prozent.

Vor allem in der Sicherheitstechnik waren deutsche Hersteller – Daimler-Benz, BMW, VW, Audi, Porsche, zuvor auch Borgward, NSU, DKW oder Horch – immer wieder Vorreiter. DKW präsentierte 1931 den Frontantrieb, Porsche und Mercedes 1957 den Sicherheitsgurt. Airbag (1967), ABS (1978) und ESP (1995) sind ebenfalls deutsche Entwicklungen.

Heute stehen Umweltschutz und sparsamer Umgang mit Rohstoffen im Vordergrund. Vor allem japanische Hersteller nutzten die überhitzte Klimadiskussion, um Hybrid- und Elektroautos als sensationelle Neuentwicklungen anzupreisen. Leider wurde dabei verdrängt, dass es sich hier um altbekannte Technologien handelt, die bei deutschen Herstellern seit den 1970er Jahren in der Schublade liegen. Eine Markteinführung scheiterte bislang an extrem hohen Preisen, dem viel zu hohen Gewicht und der zu geringen Leistungsausbeute der Batterien, der fehlenden Infrastruktur, aber auch dem mangelnden Interesse der Käufer. Ob sich, wenn erst die augenblickliche Euphorie abgeklungen ist, daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird, darf bezweifelt werden.

Hoffnungsvoll stimmen die Fortschritte deutscher Mittelständler bei der Entwicklung leichterer und stärkerer Lithium-Ionen-Batterien. Ferner machen die deutschen Hersteller mit elektronischen Assistenzsystemen auf sich aufmerksam, die zugleich der Sicherheit, dem Verbrauch und dem Komfort dienen.          H.J.M.


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