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29.01.11 / Neue Hochbrücke über den Pregel / Erster Bauabschnitt eröffnet – Erweiterung für Fußballweltmeisterschaft 2018 geplant

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-11 vom 29. Januar 2011

Neue Hochbrücke über den Pregel
Erster Bauabschnitt eröffnet – Erweiterung für Fußballweltmeisterschaft 2018 geplant

Unter den Russen war die Freude groß, als die Fédération Internationale de Football Association (Internationale Föderation des Verbandsfußballs, FIFA) im Dezember entschied, die Austragung der Fußballweltmeisterschaft 2018 an ihr Land zu vergeben. Königsberg hofft, dass einige Spiele in der Pregelmetropole stattfinden werden, und bereitet sich darauf vor.

Am 17. Januar wurde das erste Teilstück der neuen Hochbrücke über den Pregel feierlich eröffnet. Die Auf- und Abfahrt Unterlaak ist nun in Richtung Königstraße und Jägerhofstraße für den Verkehr freigegeben. Umgerechnet 37 Millionen Euro hat der erste Bauabschnitt gekostet.

Ursprünglich sollte schon im Jahr 1985 der Bau einer zweiten Pregelhochbrücke beginnen, aber zu Beginn der 90er Jahre fehlte dann das Geld. Schon erstellte Brückenpfeiler blieben als Bauruine stehen und dem Verfall überlassen. Erst 2009 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen, allerdings wurden die Pläne für die als Verkehrsknotenpunkt konzipierte Brücke noch einmal überarbeitet. Die wichtigste Änderung betrifft die Anzahl der Auf- und Abfahrten. Wenn die Brücke – voraussichtlich 2012 – fertiggestellt ist, werden weitere Auf- und Abfahrten auf beiden Seiten der Brücke erstellt sein. Dass eine zweite Hochbrücke über den Pregel ein strategisch wichtiges Verkehrsprojekt und für Königsberg unerlässlich ist, war schon vor Beginn der Bauarbeiten allen klar. Sie wird das Straßennetz der Stadt erheblich entlasten.

Die Brücke ist sechsspurig angelegt und hat eine Länge von 1883 Metern. An der Eröffnungszeremonie nahmen der Gouverneur des Königsberger Gebiets, Nikolaj Zukanow, Bürgermeister Alexander Jaroschuk, der Minister für Infrastruktur, Alexander Rolbinow, sowie der Vorsitzende des Ausschusses für Architektur und Bau, Pawel Sarkisow, teil. Sie befuhren gemeinsam mit anderen Teilnehmern als erste das neue Teilstück der Brücke.

Nikolaj Zukanow erklärte, dass die Öffnung der Straße ein „wichtiges Ereignis“ für die Stadt sei und dass auch in Zukunft die notwendigen Haushaltsmittel für das Projekt zur Verfügung stehen würden. Ein weiterer Teil der Finanzierung ist ein zinsbegünstigter Kredit aus Moskau.

Der Gouverneur sagte, dass laut Plan die Finanzierung des Baus bis Ende November 2011 gewährleistet sein müsse. Für die Fertigstellung fehlen damit aber noch umgerechnet knapp 50 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr steuerte Moskau aus dem Landeshaushalt umgerechnet rund 22 Millionen Euro bei, für 2011 sind weitere 7,4 Millionen geplant.

Bei der feierlichen Einweihung wurde vorausblickend auch der Gedanke geäußert, dass während der Fußballweltmeisterschaft 2018 wohl viele diese Brücke passieren werden, wenn einige der Spiele denn wie erhofft in Königsberg stattfinden. Allein deshalb sind nun auch weitere Aus- und Abfahrten, die ursprünglich nicht geplantwaren, vorgesehen. Die zusätzlichen Kosten übersteigen 25 Millionen Euro.

Zukanow stellte fest, dass die Auffahrten zwar im Moment noch nicht zwingend notwendig seien, weil ja erst ein Teilabschnitt der Brücke für den Verkehr auf den Kneiphof genutzt werden kann. Wirklich notwendig würden sie aber, wenn die Stadt den Zuschlag für Spiele der Fußballweltmeisterschaft erhält. Dann würden Auf- und Abfahrten für das Erreichen des Stadions benötigt. Der Gouverneur bestätigte darüber hinaus die Existenz eines Reparaturplans für die städtischen Straßen bis zur Fußballweltmeisterschaft, was Grund zur Annahme gibt, dass tatsächlich einige Spiele der Fußballweltmeisterschaft in Königsberg stattfinden sollen. Jurij Tschernyschew


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