16.04.2024

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12.02.11 / Goldrausch in der Lausitz / Geschätzte 15 Tonnen des Edelmetalls bei Kupfersuche entdeckt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

Goldrausch in der Lausitz
Geschätzte 15 Tonnen des Edelmetalls bei Kupfersuche entdeckt

Eine der strukturschwächsten Regionen Deutschlands steht vor goldenen Zeiten. Im Gebiet Spremberg–Graustein–Schleife in der Lausitz war der Bergbaukonzern Minera eigentlich auf der Suche nach Kupfer. Ganz nebenbei fanden die Minera-Sucher auch die größte Goldader in Deutschland, die laut Schätzung 15 Tonnen Gold enthält.

Seit 2008 hat man in dem Gebiet nahe der Grenze zu Sachsen Bohrungen auf der Suche nach Kupfererz durchgeführt. Als die Erkunder bis in Tiefen von mehr als 1000 Meter vorgedrungen waren, stießen sie auf das Gold – daneben enthält der verfestigte Tonschlamm auch Blei, Zink, Platin, Silber und den ursprünglich gesuchten Kupferschiefer.

Der Preis für das Industriemetall Kupfer erklimmt schon seit einiger Zeit ein Preishoch nach dem anderen. Im Laufe dieses Jahres wird mit dem Erreichen der Marke von 12000 Dollar pro Tonne gerechnet, bei einem geschätzten globalen Jahresverbrauch von 21 Millionen Tonnen. Die Kupferschiefer Lausitz GmbH, Tochterfirma des Konzerns Minera, will mit dem Abbau im Jahr 2017 beginnen. Die Förderung unter Tage soll für mindestens 40 Jahre 800 Bergleuten einen Arbeitsplatz bieten, über Tage wird nochmals die gleiche Anzahl an Arbeitskräften benötigt. Die Arbeitslosigkeit liegt in der Region immerhin bei mehr als zwölf Prozent. Allerdings muss Fachpersonal zunächst ausgebildet werden, da es Spezialisten für den Untertagebau in Deutschland kaum noch gibt. In Mitteldeutschland wurde der Kupferbergbau in den 80er Jahren eingestellt.

Brandenburg würde nicht allein von den neuen Arbeitsplätzen profitieren. Es kann eine Förderabgabe erheben, die bei zehn Prozent der erzielten Metallpreise liegt. Aus den geschätzten 200 Millionen Tonnen Kupferschiefer lassen sich über 2,7 Millionen Tonnen Kupfer gewinnen. Der Gesamtwert wird zurzeit, inklusive der Goldvorkommen, auf acht bis neun Milliarden Euro geschätzt.

Dass hier Kupferschiefer liegt, war bereits seit den 80er Jahren bekannt. Die Erkundung wurde allerdings abgebrochen, da der damalige Kupferpreis nur bei 2000 Dollar pro Tonne lag. Die steigenden Rohstoffpreise führen mittlerweile weltweit dazu, dass alte Suchergebnisse wieder zur Hand genommen werden. Langfristig wird das auch für andere  Vorkommen in Deutschland, wie etwa Erdgas aus Schiefergestein, gelten.    Norman Hanert


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