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12.02.11 / »Mahnmal der Desintegration« / Zum Richtfest der Kölner Großmoschee melden sich auch die Kritiker zu Wort

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

»Mahnmal der Desintegration«
Zum Richtfest der Kölner Großmoschee melden sich auch die Kritiker zu Wort

Wer baut, der bleibt – mit so schlichten Worten tat Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) seine Begeisterung über den zügig fortschreitenden Bau einer Großmoschee im Ortsteil Ehrenfeld kund. Errichtet wird der Prunkbau mit 50 Meter hohem Minarett von der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), dem verlängerten Arm des „Amts für religiöse Angelegenheiten“ (Diyanet), das direkt dem türkischen Ministerpräsidenten unterstellt ist.

Roters sprach von „Ausgewogenheit im Laufe der Entscheidungsfindung“, „Zeichen von Normalität“ und „hoffnungsvollen Zeichen gelungener Integration“.

Anders als die geladenen Gäste des Richtfestes am vorvergangenen Mittwoch empfand eine kleine, aber durchaus stimmgewaltige Gruppe von Demonstranten die Worte des OB eher als Drohung. Die Vorsitzende der Ratsfraktion der Wählervereinigung „Pro Köln“, Judith Wolter, warnte, die Großmoschee werde eines Tages „das in Beton gegossene Mahnmal von Desintegration und Parallelgesellschaften“ sein.

Die am rechten Rand des Parteienspektrums angesiedelten Islamkritiker fanden prominente Unterstützung im entgegengesetzten Lager, etwa bei dem Schriftsteller Ralph Giordano, der sich in linken Kreisen ja auch schon mit seiner Unterstützung der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, in Sachen Zentrum gegen Vertreibungen unbeliebt gemacht hatte. In klaren Worten fordert der linke Autor ein „Ende der deutschen Feigheit“; es müsse endlich Schluss gemacht werden mit der Scheu, den Islam und insbesondere den „inflationären Bau von Großmoscheen“ zu kritisieren. Die Repräsentanten des politischen Islam seien „professionelle Kreidefresser“. Scharf kritisierte Giordano in diesem Zusammenhang auch die „Political Correctness“, die „das niederträchtigste aller niederträchtigen Totschlagargumente“ sei.

Die Richtfestgäste ließen sich von solch harschen Worten kaum irritieren und schwelgten in höchsten Jubeltönen: Bezirksbürgermeisterm Josef Wirges ist „sehr glücklich“, Katholikenausschuss-Vorsitzende Hannelore Bartscherer sieht in dem Rohbau bereits eine „wirkliche Begegnungsstätte“, FDP-Fraktionschef Ralph Sterck schwankt zwischen „großartig“ und „wunderbar“, Grünen-Ratsherrin Brigitta von Bülow findet die Moschee einfach „toll“.

Lediglich Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) nutzte das Richtfest, um eine Sitzung des Moschee-Beirats anzumahnen; das interkonfessionelle Gremium, das eigentlich für Transparenz sorgen sollte, ist nämlich seit mehreren Monaten nicht mehr zusammengetreten. Verwundert wurde auch registriert, dass die Gastgeber entgegen der „Kleiderordnung“ ihren Generalkonsul noch vor dem amtierenden OB reden ließen – in türkischer Sprache! Dass der Polier nach dem Hochziehen des Richtkranzes „dem lieben Gott“ dankte, zu Ehren Allahs aber auf den traditionellen Korn verzichtete, kommentierte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ recht süffisant: „Schnaps in einem islamischen Zentrum – das wäre dann vielleicht doch ein bisschen zu viel an Integration.“

Entschieden zu wenig an Integration sieht hingegen Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) – zumindest, wenn öffentlich Bedienstete in Ganzkörperverschleierung zur Arbeit antreten. Nach Hessen will daher nun auch Niedersachsen die Burka im Öffentlichen Dienst verbieten. Unterstützt wird der Plan von Hannovers OB Stephan Weil (SPD). Und SPD-Innenexperte Sebastian Edathy (SPD), bislang nicht als glühender Verfechter christlich-konservativer Werte aufgefallen, kann sich sogar auf Bundesebene ein Verbot des Burkatragens in öffentlichen Amtsstuben vorstellen. (Siehe auch Kommentar auf Seite 8.)           H.J.M.


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