© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

MELDUNGEN

Medwedew lässt Urteil prüfen

Moskau – Russlands Präsident Dmitrij Medwedew ordnete unerwartet eine Expertenprüfung des umstrittenen Urteils gegen Ex-Oligarch Michail Chodorkowskij an. Obwohl das Gutachten zu dem international kritisierten Verfahren ein vom Kreml eingesetztes „Gremium für die Förderung der Menschenrechte“ erstellen soll, bewerten Journalisten und Mitarbeiter des Menschenrechtsrats die Tatsache, dass es überhaupt in Auftrag gegeben wurde, als „Wunder“. In Jekaterinburg hatte Medwedew sich mit Bürgerrechtlern getroffen, bei dem er das jüngste Urteil nicht kommentieren wollte,             MRK

Paranoia gegen Islam befürchtet

London – Muslimische Verbände in Großbritannien reagierten mit heftiger Kritik auf die Absage des britischen Premiers David Cameron an die bis jetzt gelebte Form von Multikulti. Der islamische Wohltätigkeitsverein Ramadhan Foundation warf Cameron vor, „Hysterie und Paranoia über den Islam und Muslime“ zu schüren. Dieser hatte weniger passive Toleranz und mehr aktiveren, muskulöseren Liberalismus gegenüber Muslimen gefordert. Der Staat müsse kraftvoller für Werte wie Meinungsfreiheit, Demokratie und gleiche Bürgerrechte eintreten. „Unter der Doktrin des Multikulturalismus haben wir verschiedene Kulturen dazu ermutigt, unabhängig voneinander und von der Mehrheitsgesellschaft abgetrennte Leben zu führen“, bedauerte Cameron. Er wies aber auch darauf hin, dass nicht der Islam, sondern Ideologie und Extremismus das Problem seien. Trotzdem bemängelte der britische Muslimrat, dass die Muslime von Cameron noch immer als „Teil des Problems und nicht als Teil der Lösung“ angesehen würden.      Bel