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12.02.11 / Die Tragödie der Bundesdruckerei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-11 vom 12. Februar 2011

Die Tragödie der Bundesdruckerei

Die Bundesdruckerei ist zu einem Stiefkind der Bundespolitiker geworden. Von 1879 bis 1994 war die Bundesdruckerei eine obere Reichs- beziehungsweise Bundesbehörde, die der Aufsicht des Postministers unterstellt war. 1994 privatisiert, wird das Unternehmen im Jahr 2000 an den internationalen Wagniskapitalfonds Apax Partners, London, für etwa eine Milliarde Euro verkauft. „Wagniskapitalgesellschaft bietet Rekordpreis“ urteilte damals die „Frankfurter Allgemeine“ und „es war ein grober Schnitzer, ein solches Unternehmen einer Heuschrecke vorzuwerfen“, so urteilte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion Hans-Peter Uhl. Der Deal lastete der Bundesdruckerei alle Zinsen und Tilgungsraten auf, so dass die Bundesdruckerei ihren Kauf durch die Apax selbst finanzieren musste. Von ehemals 3300 Arbeitsplätzen blieben noch 1300 Beschäftigte in Berlin. Nur 18 Monate nach der Übernahme trennte sich die Apax von der finanziell ausgesaugten Bundesdruckerei für den symbolischen Preis von einem Euro.

Abgewirtschaftet und mit Schulden belastet, kauft sich der Bund 2009 wieder in das Unternehmen ein, um die Kontrolle über die Personaldaten für die Herstellung von Ausweis- und Passdokumenten besser überwachen zu können. Nun dreht die Bundesbank mit der Auftragssperre für deutsche Euro-Noten im Jahr 2011 der Bundesdruckerei den Hahn zu. Wie wird es mit dem einst hoch angesehenen und leistungsfähigen Bundesunternehmen weitergehen?   D.-E. v. Gottberg


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