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19.02.11 / Wurzeln des BND / Historiker sollen Vergangenheit erforschen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-11 vom 19. Februar 2011

Wurzeln des BND
Historiker sollen Vergangenheit erforschen

Nach dem Auswärtigen Amt und dem Bundesfinanzministerium ist jetzt der Bundesnachrichtendienst (BND) an der Reihe, seine Geschichte aufzuarbeiten. Dabei ist hinreichend bekannt, woher Reinhard Gehlen und seine Mitstreiter der frühen Jahre stammten: überwiegend aus der Abteilung „Fremde Heere Ost“ im Generalstab des Heeres der Wehrmacht. Auch ist die Geschichte des deutschen Nachrichtendienstes von in- und ausländischen Historikern umfassend untersucht und dargestellt worden. Trotzdem wünscht das Bundeskanzleramt, dass auch der BND seine Vergangenheit erforscht.

Eine Historikerkommission soll nun die Geschichte des Dienstes und seines Vorläufers, der „Organisation Gehlen“, kritisch aufarbeiten – unter besonderer Berück-sichtigung von dessen „braunen Wurzeln“, versteht sich. Ihr gehören der emeritierte Geschichtsprofessor Jost Dülffer, der Zeithistoriker Klaus-Dietmar Henke, der Wissenschaftliche Direktor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr Rolf-Dieter Müller und Wolfgang Krieger, Professor für Neuere Geschichte in Marburg, an. Dülffer ist Militärhistoriker und Mitbegründer der historischen Friedensforschung in Deutschland. Auch Müller ist ausgewiesener Militärhistoriker und war Vorsitzender der Historikerkommission zur Untersuchung der Opferzahl im Dresdener Feuersturm, die bekanntlich eine erstaunlich niedrige Zahl ermittelt hat. Henke schöpft seine Kompetenz in der Nachrichtendienstforschung aus der Tatsache, dass er von 1992 bis 1996 Leiter der Abteilung Bildung und Forschung der Gauck-Behörde war. Krieger schließlich war einige Jahre Vorsitzender des interdisziplinären, international tätigen Arbeitskreises Geschichte der Nachrichtendienste sowie Herausgeber und Autor mehrerer Bücher zu diesem Themenbereich. Alles in allem handelt es sich also um Wissenschaftler, die die bisherigen Forschungen und Veröffentlichungen zur Geschichte des BND und seiner Vorgängerorganisationen kennen. Da stellt sich die Frage, warum nun Steuergeld ausgegeben wird, wenn es doch eigentlich keine neuen Erkenntnisse mehr zu gewinnen gibt.       Jan Heitmann


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