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12.03.11 / Das Braune

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-11 vom 12. März 2011

Das Braune
von Theo Maass

Eine immer noch horrende Arbeitslosigkeit, randalierende Autonome, Hausbesetzer, Punker, Ausländerquartiere als „No Go Areas“ für Polizisten und jetzt jugendliche Ausländer, die in den vergangenen Wochen scheinbar gezielt auf U- und S-Bahnhöfen gegen Deutsche vorgehen – Berlin hat Probleme. Probleme, welche die Existenz bedrohen. Ernsthafte Debatten führt die politische Klasse aber nicht so gern, wie die Reaktionen auf Thilo Sarrazin oder Kirsten Heisig gezeigt haben.

Nun fürchten Politiker kaum etwas so sehr wie den Vorwurf, „untätig“ zu sein. Also sind sie stets auf der Suche nach Ersatzthemen, mit denen sie sich selbst und ihre Wähler von den allzu heißen Eisen ablenken können.

Hundekot auf der Straße ist solch ein Thema. In Berlin leben mindestens 150000 Hunde, die Stadtreinigungsbetriebe schätzen ihre Zahl sogar auf 300000. Allerdings zahlen nur 107355 Herrchen und Frauchen Hundesteuer. Beispiele für die Zehntausenden von Steuerverweigerern gibt es in den Hausbesetzer-Kiezen im Umfeld der Liebigstraße zu sehen. Bettelnde, nach Alkohol müffelnde Punker kampieren mit ihren Hunden auf den Bürgersteigen. Weit und breit ist kein Mitarbeiter des Ordnungsamtes zu sehen, der die Vertreter der alternativen Lebenskultur nach der Hundesteuermarke fragt oder gar ein Bußgeld verhängt.

Die Politik nimmt lieber den steuerzahlenden Spießer aufs Korn. Der SPD-Abgeordnete Michael Arndt wollte schon eine DNS-Datei für die Vierbeiner einrichten. Kostenpunkt: 200 Euro pro Tier, zahlbar durch den Halter. Mühelos ließe sich dann jeder Hundehaufen im Labor zuordnen und das Bußgeld eintreiben.

Auch das Bezirksamt Berlin-Mitte will gegen die Haufen angehen und plant zusammen mit der Initiative „Stadt und Hund“ sogar eine Fachtagung. Motto: „Berlin häufchenfrei“. Dazu hat die Hamburger Werbeagentur „draftfcb“ den Slogan für neue Tütenspender kreiert: „Das Braune muss weg.“ Die Verbindung von Rechtsextremismus mit Hundekot soll öffentliche Aufmerksamkeit bringen. Nazis und „Waldis“ auf Augenhöhe – das fetzt. Alle Hundebesitzer werden politisch in der ultrarechten Ecke abgeladen, die Nachbarn zeigen mit Fingern auf die „rechtsextremen“ Halter und schon bald ist Berlin nicht nur häufchen- sondern sogar hundefrei – oder die NPD im Abgeordnetenhaus.

Hundesteuerverweigerer haben hingegen keine staatlichen Maßnahmen zu erwarten.

Grüne und Linkspartei wollen es sich nicht mit den Autonomen, Hausbesetzern und Punkern verscherzen. Kassiert wird – und das ist nichts Neues mehr – nur bei denen, bei denen noch etwas zu holen ist und die keine Sperenzchen machen, wenn Vater Staat ihnen in die Brieftasche greift.


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