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19.03.11 / Katastrophen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

Wilhelm v. Gottberg:
Katastrophen

Die Beinahe-Kernkraftkatastrophe 1979 in Harrisburg (USA) und der Kernkraftgau von Tschernobyl 1986 waren durch menschliches Versagen eingetreten. Menschliches Versagen bleibt ein Restrisiko bei der Nutzung moderner Technik, man kann es minimieren, nie völlig vermeiden. Die Katastrophe von Fukushima ist durch Naturgewalt eingetreten. Erdbeben, Seebeben (Tsunami) Überschwemmungen und Orkane treten immer wieder auf, sie lassen sich nicht verhindern, sie bleiben ein Sicherheitsrisiko beim Gebrauch der Kernkraft. Es gibt also gute Gründe gegen die Kernkraft, auch ihre Befürworter haben das immer gewusst, allerdings häufig davor die Augen verschlossen.

Noch ist das ganze Ausmaß des Schadens für Japan und den gesamten Erdkreis nicht überschaubar. Japan und seine Menschen sind unendlich schwer getroffen. Das Land braucht die Hilfe der gesamten Welt. Japan wird auch in Zukunft mit Atomkraftwerken leben müssen. Das Land ist rohstoffarm und dicht besiedelt. Die 54 Atommeiler erzeugen einen erheblichen Teil der benötigten elektrischen Energie. Alle einfach abzuschalten ist keine Option. Japan ist ein Hochtechnologie-Standort und zugleich drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Ausreichende und preiswerte Energie ist Grundvoraussetzung nicht nur in Japan für die industrielle Produktion. Wenn in Japan die Lichter ausgehen, hat das gravierende Auswirkungen weltweit. Europa bleibt davon nicht verschont. Die Weltgemeinschaft ist somit zwangsläufig zu einer Solidargemeinschaft geworden. Es ist gut, dass die EU und Deutschland bereit sind, Hilfe zu leisten. Wie diese Hilfe aussehen kann, wird sich finden.


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