© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

Alternativstandort
Gute Chancen für Casino in Rauschen

Die russische Regierung verbot 2009 landesweit das Glücksspiel – grundsätzlich. Ausnahmen sollten künftig nur in vier Zonen gelten, In ihnen sollte das schnelle Spiel mit schwindelerregenden Summen weiterhin erlaubt sein. Eine davon sollte auf Gut Kirpehnen südöstlich von Palmnicken entstehen. Der Ort war aber nicht attraktiv genug, die erhofften Investitionen des Glücksspielgewerbes blieben aus. Die Anbindung Palmnickens an das nahe Pillau über die Samlandbahn wird nicht mehr regulär genutzt, Königsberg ist heute von dort aus schlecht erreichbar. Gut Kirpehnen ist verkehrstechnisch bis auf eine Landstraße gar nicht erschlossen. Der Traum vom „Bernstein – Las Vegas“, von  jährlichen Steuereinnahmen durch den Casinobetrieb in Höhe von etwa 300 Millionen Rubel (7,5 Millionen Euro) liegt zur Zeit unter Eis und Schnee begraben. Statt dessen hat in letzter Zeit der Glücksspielbetrieb in Weißrussland einen erheblichen Aufschwung genommen.

Nun will Nikolaj Zukanow, der Gouverneur des Königsberger Gebietes, versuchen, doch noch einen erfolgreichen Casinobetrieb in seinem Amtsgebiet auf die Beine zu stellen, und zwar in Rauschen. Die Initiative hierzu ging von der dortigen Stadtverwaltung aus. Sie will die Casinolizenz für den Ort erlangen. Für Rauschen als Casinostandort spricht in der Tat einiges. Rauschen liegt viel näher als Palmnicken an Königsberg und zwischen beiden  verkehrt eine voll elektrifizierte Vorortbahn, die nur eine Stunde Fahrzeit benötigt. Zudem führt von Rauschen eine überregionale Fernstraße nach Königsberg. Der Ort hat sich seit den 90er Jahren wieder zu einem gut besuchten Badeort entwickelt, so dass potenzielle Glücksspieler schon vor Ort sind und nicht erst mühselig von anderswo angelockt werden müssen. Nun will Zukanow bei der Moskauer Zentralregierung die Genehmigung erwirken, die Glücksspielzone von Palmnicken nach Rauschen zu verlegen Hans Lody