© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-11 vom 19. März 2011

In Kürze

Glück geht über drei Ecken

Das Glück eines Einzelnen überträgt sich auf bis zu drei Knoten eines sozialen Netzwerks, zeigt die Statistik. Glück strebt offenbar danach, sich auf mehrere zu verteilen. Unglück hingegen bleibt bei sich. Das klingt mystisch, ist aber statistisch nachzuweisen, wie ein amerikanisches Forscherteam herausgefunden hat. „Wir haben festgestellt, dass der emotionale Zustand einer Person mitunter von den gefühlsmäßigen Ereignissen anderer Leute, die diese Person nicht einmal kennen muss, abhängt. Diese Leute können zwei bis drei Ecken von einem Individuum entfernt sein“, erklärt Nicholas Christakis von der Harvard Medical School. Mehr als zwei Jahre werteten Christakis und sein Kollege James Fowler die Daten von rund 5000 Personen aus, die über 20 Jahre lang die wichtigsten Ereignisse in ihrem Leben wie etwa Heirat, Geburt eines Kindes, Krankheit, Scheidung, Tod eines Angehörigen festgehalten haben. Positive Ereignisse können sich der Untersuchung zu Folge von einem Individuum auf einen Freund und von dort wiederum auf einen Freund von diesem Freund übertragen. Dabei gilt offenbar: Je näher die miteinander sozial verbundenen Menschen zueinander leben, desto „ansteckender“ ist das Glück.

Konkret zeigte sich, dass der Ehepartner beziehungsweise die Ehepartnerin der betreffenden Person eine um acht Prozent höhere Aussicht auf Glück hat, ein Freund oder eine Freundin, der oder die weniger als eineinhalb Kilometer entfernt wohnt, erfährt eine um 25 Prozent größere Chance auf Glück, und der Nachbar beziehungsweise die Nachbarin, der oder die direkt neben der betreffenden Person wohnt, hat sogar eine um 34 Prozent höhere Möglichkeit.             C.W.