19.04.2024

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26.03.11 / Wie gehabt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-11 vom 26. März 2011

Wilhelm v. Gottberg:
Wie gehabt

Den Deutschen werden heute immer noch Vorwürfe von den westlichen Bündnispartnern und von Teilen der politischen Klasse im eigenen Land wegen des deutschen Militarismus und der Alleinschuld an zwei Weltkriegen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemacht. Die historische Wahrheit, belegt durch seriöse Quellen, lässt dieses schwarz-weiß gemalte Geschichtsbild verblassen. Wir haben in dieser Zeitung schon vor einigen Wochen publiziert, dass am europäischen Kriegsgeschehen zwischen 1701 und 1933 Frankreich mit 28 Prozent, England mit 23 Prozent, Russland mit 21 Prozent sowie Preußen und Deutschland mit acht Prozent beteiligt waren.

Die totale militärische und moralische Niederlage Deutschlands 1945 brachte es mit sich, dass unsere Nachkriegspolitik bewusst keine eigenen Akzente in der Sicherheitspolitik setzte, die über den Aufbau und die Integration der Bundeswehr in die Nato hinausgingen. Seine Bündnisverpflichtungen für die Nato, verbunden mit überproportionalen Zuwendungen, hat Deutschland präzise erfüllt.

Beim Bürgerkrieg in Libyen steht Deutschland wegen seiner Enthaltung im Weltsicherheitsrat für die Durchsetzung des Flugverbotes im Wüstenstaat massiv in der Kritik der Verbündeten. Deutschland habe sich mit seiner Stimmenthaltung und seiner Nichtbeteiligung isoliert. So tönt es unisono von den Freunden im Westen und deren Hilfstruppen in Deutschland. Es gibt aber gute Gründe, sich im Libyenkonflikt zurückzuhalten. Man wird an Englands geharnischte Kritik an Preußen erinnert, als dieses Land 1855 sich weigerte, beim Krimkrieg mitzumachen. Nichtbeteiligung war damals wie heute richtig.


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