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26.03.11 / An Auflagen gescheitert / Schinkels Bauakademie wird vorerst nicht wiederaufgebaut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-11 vom 26. März 2011

An Auflagen gescheitert
Schinkels Bauakademie wird vorerst nicht wiederaufgebaut

Die Bemühungen zum Wiederaufbau der berühmten „Bauakademie“ gegenüber dem Berliner Schloss-Areal sind vorerst gescheitert. Der von Karl-Friedrich Schinkel entworfene Bau gilt als Meilenstein der Architekturgeschichte. Fachleute sehen das Projekt nach dem Wiederaufbau des Schlosses als zweitwichtigstes Kulturbauprojekt Berlins: Seit 1994 setzten sich Vereine und Einzelpersonen dafür ein, dass die 1836 erbaute und erst lange nach dem Krieg abgerissene Akademie wieder aufgebaut wird.

Schinkels Entwurf war maßgebend für die Architektur in Preußen – Vorbild für zahlreiche Bauten zwischen Königsberg und Aachen. Seit dem Jahr 2008 ist der Schinkelplatz neben der Akademie mit Brunnen und den Denkmälern von Beuth, Thaer und Schinkel weitgehend originalgetreu wiederhergestellt. Eine Musterfassade des Schinkelbaus wurde 2002 vom Bildungsverein Bautechnik errichtet.

An der kompletten Finanzierung des Projekts, geschätzte 45 Millionen Euro, sind die Fördervereine indes bisher gescheitert. Auch die Suche nach Investoren  verlief ohne Erfolg. Als Grund dafür sehen Beobachter die strengen Auflagen für Investoren. Sie sollten einerseits das Grundstück vom Land Berlin kaufen und die Bauakademie originalgetreu aufbauen, dann jedoch drei Viertel der Gesamtfläche unentgeltlich für ein Architekturzentrum bereitstellen. Zur kommerziellen Nutzung wären also nur 25 Prozent verblieben. Eigentlich kein Wunder, dass sich für dieses schlechte Geschäft kein Investor fand.

Mangels Erfolgsaussichten hat der Berliner Liegenschaftsfonds das Projekt nun von der Objektliste gestrichen. Wie es weitergehen soll, muss der Berliner Senat entscheiden, der bisher nicht einmal zur kostenfreien Bereitstellung des Grundstücks bereit war. Falls an Investoren keine Zugeständnisse gemacht werden, kommt nur die öffentliche Hand als Bauherr infrage.

Auf die Forderung von CDU, FDP und Grünen, neue Finanzierungs- und Nutzungsmodelle zu entwickeln, hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bisher nur ausweichend geantwortet. Zur Abgeordnetenhaussitzung, in der die Akademie behandelt wurde, musste er – sogar mit Stimmen der Linken – erst herbeizitiert werden. Weder er noch die zuständigen Senatoren waren ursprünglich bei der Sitzung anwesend.           N.H.


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