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26.03.11 / Unbekanntes Land / Leipzig: Buchmesse hilft, Serbien zu entdecken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-11 vom 26. März 2011

Unbekanntes Land
Leipzig: Buchmesse hilft, Serbien zu entdecken

Ich bin begeistert, wie sich Serben heute präsentieren, 2007 kamen sie erstmalig nach Leipzig, ganz bescheiden mit zwei Mann, jetzt strömen sie zu Hauf, Dutzende Übersetzungen unterm Arm“, so die Slawistin Katrin Becker, die seit Jahren serbische Messestände betreut und somit aus Erfahrung spricht, was Ende März akademische Sachkenner über das Gastland der diesjährigen Leipziger Buchmesse einhellig äußern. Gabriela Schubert, geborene Ungarin und Slawistik-Professorin in Jena, legt eine überzeugende Messlatte an: Im 19. Jahrhundert pflegten Goethe, Ranke und andere deutsche Genies besten Umgang mit Serben – der „serbische Lessing“ Dositej Obradovic studierte in Leipzig, Serbiens Sprachreformer Vuk Karadzic war Schüler Herders und der Gebrüder Grimm und viele Beispiele mehr, die der Historiker Dusan Ivanic in Leipzig nannte. Das 20. Jahrhundert war hingegen im deutsch-serbischen Verhältnis ein Absturz ins Bodenlose. „Erst die jetzige Leipziger Buchmesse lässt mich an einen kreativen Neuanfang im 21. Jahrhundert glauben“, hofft Gabi Schubert.

So etwas freut Messedirektor Oliver Zille, der mit insgesamt 163000 Besuchern in vier Tagen ein Rekordergebnis verbuchte. Besonders stolz ist Zille auf „Leipzig liest“, das seit 20 Jahren bestehende Literatur-Festival in der Leipziger Messe, auf der in diesem Jahr auch die „Bundeszentrale für politische Bildung“ Serbien thematisierte, so etwa mit der Präsentation der „Geschichte Jugoslawiens“ der Münchener Professorin Marie-Janine Calic.        Wolf Oschlies


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