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02.04.11 / Beschränkte Gegner / Wiederaufbauvorbereitungen für Garnisonkirche kommen voran

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-11 vom 02. April 2011

Beschränkte Gegner
Wiederaufbauvorbereitungen für Garnisonkirche kommen voran

Der Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche ist ein Stück näher gerückt. Am zukünftigen Bauplatz wurde in der letzten Woche der Grundstein für einen provisorischen Andachts- und Ausstellungsraum gelegt. Gegen den absehbaren Erfolg des Vorhabens zum Wiederaufbau der traditionsreichen Kirche versuchen Gegner nun aber erneut mobilzumachen. Mit der Gründung einer Initiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ wollen sie den angelaufenen Wiederaufbau noch verhindern, indem sie einen „städtebaulichen Revanchismus“ sehen. Doch am 25. März fand nun bereits der symbolische Spatenstich zur Grundsteinlegung für die „Versöhnungskapelle“ statt. Bereits am 23. Juni – an diesem Tag begannen im Jahr 1968 die von Walter Ulbricht veranlassten Abrissarbeiten – soll der provisorische Ausstellungsraum fertiggestellt sein. Das Tempo bei dem Vorhaben wird durch eine Holzbauweise ermöglicht.

Allerdings ist auch die Planung für den Wiederaufbau ehrgeizig. Die „Stiftung Garnisonkirche“ hat an Stiftungskapital drei Millionen Euro zusammenbegekommen. Die „Stiftung Preußisches Kulturerbe“ (SPK) sammelte bereits sieben Millionen Euro für den Wiederaufbau, sie wurde aber ausgegrenzt, weil sie unabdingbar an der Original-Wiedererrichtung festhielt und jede Zweckentfremdung des Gotteshauses ablehnte.

Peter Leinemann, Verwaltungsvorstand der Garnisonkirchen-Stiftung, ist trotzdem zuversichtlich, dass bis zum 31. Oktober 2017 das Turmgebäude der Kirche fertiggestellt sein wird. Die Einweihung des Turms soll zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther an der Wittenberger Schlosskirche stattfinden.

Der geschichtliche Horizont der Wiederaufbaugegner, die sich wieder zu Wort melden, ist dagegen begrenzter: In ihrer Argumentation wird die Geschichte der 1735 fertiggestellten Potsdamer Garnisonkirche fast ausschließlich auf den 21. März 1933 beschränkt, als die Kirche für den sogenannten „Tag von Potsdam“ von Hitler als Kulisse missbraucht wurde. Einige Vertreter der Wählerinitiative „Die Andere“ nutzten den Jahrestag des „Tages von Potsdam“ am 21. März, um die Gründung einer Bürgerinitiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ anzukündigen. Als ein mögliches Ziel der Initiative wurde die Abhaltung einer Bürgerbefragung in Potsdam genannt. Eine solche Befragung hatten die Potsdamer Stadtverordneten allerdings bereits 2008 abgelehnt.

Norman Hanert


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