19.04.2024

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02.04.11 / Jetzt auch türkisch / Komische Oper will Immigranten locken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-11 vom 02. April 2011

Jetzt auch türkisch
Komische Oper will Immigranten locken

Die „Komische Oper Berlin“ plant, ab der kommenden Spielzeit „Berliner mit türkischem Migrationshintergrund“ für Aufführungen des Hauses zu gewinnen. „Türkisch – Oper kann das!“ heißt das Projekt. Es wird mit öffentlichen Mitteln aus dem Hauptstadtkulturfonds bezahlt. Die Komische Oper erhält unabhängig davon für den normalen laufenden Betrieb Subventionen.

Künftig sollen türkische Übersetzungen der Texte über eine kleine Bildschirmanzeige in den Stuhllehnen angezeigt werden. Man wolle einen Beitrag zur Integrationsdebatte leisten, heißt es aus der Intendanz. Man glaubt dort, die mehr als 300000 Deutsch-Türken in Berlin als künftige Kunden gewinnen zu können. Der scheidende Intendant, Andreas Homoki, sprach darüber hinaus von einem „Signal in die Stadt hinein“.

Barry Kosky, aus Australien stammender künftiger Intendant, unterstützt das Vorhaben: „Als ein in Australien geborener Jude mit Großeltern aus Weißrussland, Ungarn und Polen fühle ich mich vollkommen zuhause hier in Berlin. Berlin war immer und ist eine Stadt für Zigeuner und Wanderer.“

Ob das Türkisch-Angebot ankommt, weiß Kosky nicht. Wie bei den Deutschen dürften die türkischen Opernfreunde vor allem unter Höhergebildeten zu finden sein, die ohnehin perfekt Deutsch sprechen. Kosky sieht das anders, will nun auch die anderen gewinnen: „Workshops“, Veranstaltungen und ein „zielgruppenorientiertes Marketing“ soll den Zuspruch der neuen Zielgruppe wecken. Hans Lody


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