20.04.2024

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09.04.11 / Deutsches Rückgrat / Mittelständische Unternehmen weiter stark

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-11 vom 09. April 2011

Deutsches Rückgrat
Mittelständische Unternehmen weiter stark

Der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) meinte, Schüler und Studenten müssten lernen, wie man eine Fabrik führe oder eine Firma starte. Er habe europäische Schulbücher gesehen, die Unternehmer als fette alte Männer mit Melone und Zigarre darstellten, die andere Menschen ausbeuteten. Ein Zerrbild par excellence.

Wird jemand an die Spitze einer Kapitalgesellschaft berufen, ist er Manager und Angestellter. Bei schlechter Leistung droht ihm höchstens die Entlassung, meist mit einer ansehnlichen Abfindung – oft in Millionenhöhe – versüßt. Ein Unternehmer hingegen muss anfangs für seine Selbständigkeit versteuertes Geld aus seiner Privatschatulle bereitstellen und haftet bei Insolvenz mit seinem Vermögen. 99 Prozent der Handwerker und Betriebe des Mittelstandes in Deutschland zahlen Umsatzsteuer und 60 Prozent ihrer Mitarbeiter bringen Beiträge zur Sozialversicherung auf. Sie erwirtschaften 38 Prozent der gesamten Umsätze in der Wirtschaft und bilden 83 Prozent aller Lehrlinge aus. Schaut man nur auf mittelständische Unternehmen, dann zeigt die volkswirtschaftliche Bedeutung, dass 95 Prozent von Familienmitgliedern geführt werden, sie mehr als 41 Prozent zum Umsatz aller Unternehmen beitragen und 61 Prozent der Arbeitsplätze stellen. Bei Auftragsflaute, wie während der jüngsten Weltwirtschaftskrise zu sehen, entlässt ein Management temporär nicht benötigte Arbeitskräfte, ein Unternehmer dagegen setzt Teile des Personals nicht auf die Straße, sondern beschäftigt seine Mannschaft mit Kurzarbeit weiter. Wer bildet wohl das Rückgrat der Wirtschaft in Deutschland?  H. J. Brinkmann


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