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09.04.11 / Sichtbares Zeichen setzen / Konzert im Erfurter Dom mit dem Königsberger Domorganisten Artjom Chatschaturow

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-11 vom 09. April 2011

Sichtbares Zeichen setzen
Konzert im Erfurter Dom mit dem Königsberger Domorganisten Artjom Chatschaturow

Wenn sich am letzten Maiwochen-ende tausende Ostpreußen in Erfurt versammeln werden, um auf dem Deutschlandtreffen in den Messehallen ein politisches Bekenntnis zur Heimat abzulegen, dann soll auch die Seele nicht zu kurz kommen. So wird der Organist des Königsberger Doms, Artjom Chatschaturow, ein Konzert im Erfurter Dom geben.

„Als Herr Chatschaturow im vergangenen Jahr im Berliner Dom und im Kaiserdom zu Königslutter Konzerte gab, waren viele Ostpreußen anwesend“, erläutert sein Manager Gerfried Horst. „Viele haben Chatschaturow schon einmal im Königsberger Dom gehört.  Dass er genau zum Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Erfurt ein Konzert gibt, kann in der Öffentlichkeit als sichtbares Zeichen der guten Beziehungen zwischen den Ostpreußen und den heute in Ostpreußen lebenden Russen angesehen werden.“

Artjom Chatschaturow wurde 1983 in Balaschicha bei Moskau geboren. Er besuchte die Akademische Musikschule am Moskauer Staatlichen Konservatorium im Fach Klavier und im Fach Orgel und schloss seine Ausbildung 2002 mit Auszeichnung ab. 2007 been-dete er ebenfalls mit Auszeichnung seine Studien am Moskauer Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium im Fach Klavier und im Fach Orgel. Im selben Jahr noch wurde er zum Organisten und Orgelpfleger an der großen Schuke-Orgel im Dom zu Königsberg berufen. 2010 hat er dann noch am Moskauer Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium mit Auszeichnung das Examen für das Lehramt im Fach Orgel bestanden. Chatschaturow hat Konzerte in Perm, Saratow und anderen russischen Städten sowie Gastspiele außerhalb Russlands gegeben. Im Januar 2010 wirkte er als Solist an einem Konzert mit dem Sinfonieorchester des MDR mit, das im Hörfunk und Fernsehen sowie auf arte übertragen wurde. Auch hat er Einspielungen für Rundfunk und Fernsehen gemacht und zwei CDs mit Soloaufnahmen veröffentlicht. Die Besucher des Orgelkonzerts im Erfurter Dom  wird ein ganz besonderes Erlebnis erwarten. Und manch einer wird daran denken, dass die 1992 errichtete Orgel im Erfurter Dom von den selben Meistern erbaut wurde wie die im Königsberger Gotteshaus.

Die Entscheidung, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte große Orgel im Königsberger Dom wiederher-zustellen, war während der Vorbereitungen zur 750-Jahrfeier Königsbergs 2005 gefallen. Dafür wurden aus dem Staatshaushalt rund vier Millionen Euro bereitgestellt. Orgelbaumeister Matthias Schuke erinnert sich an die Anfänge der Zusammenarbeit: „Bei den ersten Gesprächen mit dem Dombaumeister Odinzow im Dom zu Kaliningrad ging es um eine Orgel mit fünf Manualen und 135 Registern. Als Vergleich wurde damals der Rigaer Dom erwähnt und man wollte für Kaliningrad mindestens eben solch eine Orgel haben. Nach langen Gesprächen über die zukünftige Nutzung des Doms und der Orgel wurde zunächst von mir der Vorschlag gemacht, eine Hauptorgel und eine Chororgel zu konzipieren, um auch Konzerte mit Orgel und Orchester aufführen zu können. Dies stieß zunächst auf Ablehnung. Nach meinem Angebot, die Orgeln im Erfurter Dom zu besichtigen, um sich ein Bild über eine solche klangliche Möglichkeit zu machen, war Herr Odinzow bereit dazu, darauf einzugehen. Im Erfurter Dom brauchte es nur wenige Minuten und dann stand fest, im Kaliningrader Dom werden eine Hauptorgel und eine Chororgel gebaut, auf der die Kompositionen des Barock sowie der deutschen und französischen Romantik und auch zeitgenössische Musik dargestellt werden können. Das Ziel dieser Konzeption bestand darin, eine Besonderheit im baltischen Raum zu schaffen und den Kaliningrader Dom zu einer international anziehenden Orgelkonzertstätte werden zu lassen.“       Silke Osman

Das Konzert im Erfurter Dom findet am Sonnabend, 28. Mai, 19.30 Uhr, statt, der Eintritt ist frei, Spenden werden gern entgegengenommen. Das Konzert mit Stücken von Liszt, Bach und russischen Komponisten wird etwa eine Stunde dauern. 


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