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09.04.11 / Pläne für Touristenparadies verworfen / Die Kurische Nehrung soll nun doch geschützter Nationalpark bleiben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-11 vom 09. April 2011

Pläne für Touristenparadies verworfen
Die Kurische Nehrung soll nun doch geschützter Nationalpark bleiben

Die Kurische Nehrung ist die Perle der Ostsee. Seit 1987 hat sie den Status eines Nationalparks und steht unter dem Schutz des Staates. Das soll nach einem Beschluss der neuen Gebietsregierung auch so bleiben.

Gerade weil die Kurische Nehrung als Erholungsort so populär ist, gibt es immer wieder Skandale wegen illegaler Privatbauten oder auch staatlicher Immobilien. In den vergangenen Jahren hatte es während der Amtszeit des damaligen Gouverneurs Georgij Boos Diskussionen darüber gegeben, auf dem Gebiet des Nationalparks einen Touristenkomplex zu bauen. Zur Wahl standen einige Großprojekte, die unter Beteiligung Moskauer und ausländischer Investoren finanziert werden sollten. Andererseits war auch klar, dass die Kurische Nehrung dann ihren Status als Nationalpark verlieren würde, wenn das gesamte Gebiet mit großen Komplexen verbaut würde. Deshalb gab es schon bald Streit um Änderungen bei den Vorgaben.

Erst vor kurzem wurde bekannt, dass die Gründung einer Touristikzone, über die so lange und viel geredet wurde, nun doch nicht erfolgen wird. Der Chef der Agentur für Stadtbau, Alexander Baschin, bekannt für seine zweifelhaften und umstrittenen Bauten und ehemaliger Chefarchitekt in Königsberg, erklärte während eines Regionalen Bauforums, er bedauere, dass es auf allen vier Plätzen, auf denen touristische Objekte gebaut werden sollten, nicht möglich sei, solche Komplexe zu verwirklichen. Der Grund sei, dass die Grundstücke sehr schmal seien und sich praktisch schon auf der Sanddüne befänden. Sergej Butschelnikow, Vize-Premier der Gebietsregierung, erklärte, das Thema sei längst abgeschlossen, so dass es darüber auch nichts mehr zu besprechen gäbe.

Dabei hatte die Regionalregierung noch im Juli vergangenen Jahres erklärt, die Arbeiten am Touristenparadies Kurische Nehrung würden fortgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die Konzeption des Projekts zum Bau der Touristikzone bereits erstellt und genehmigt, lediglich Politiker vor Ort hatten dem Ministerium für natürliche Ressourcen ihre Bedenken vorgetragen. Sie hatten vorgeschlagen, alle Bauarbeiten nur außerhalb des Naturschutzgebietes zuzulassen, das heißt, alles so zu belassen, wie es ist. Die Regionalregierung riet hingegen, „dafür zu kämpfen und zu beweisen, dass der organisierte Tourismus auf der Kurischen Nehrung nur Vorteile bringe“. Die neue Regierung unter Nikolaj Zukanow hat die Pläne zur Bebauung der Kurischen Nehrung verworfen.       J.T.


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