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09.04.11 / Ötzi mit Gesicht / Sonderausstellung in Bozen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-11 vom 09. April 2011

Ötzi mit Gesicht
Sonderausstellung in Bozen

Ötzi“, der Mann aus dem Eis, wird 20 Jahre alt. Zumindest in seinem zweiten Leben als wiederentdeckte Mumie aus der Kupferzeit, als welche er in einem Gletscher der Ötztaler Alpen 5300 Jahre unversehrt überdauert hat – Kleidung und Ausrüstung inklusive. Seine nächste Ruhestätte fand er im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, wo ihn bisher mehr als drei Millionen Besucher bestaunten. Beeindruckend groß ist ebenfalls die Zahl der Wissenschaftler, die ihn seit seinem Auffinden untersuchten. Alle seine Geheimnisse jedoch konnten sie ihm bis heute nicht entlocken. Auf eine der am häufigsten gestellten Fragen, „Wie sah der Mann aus?“, gibt es jetzt aber eine Antwort. Mit aufmerksamem Blick begegnet Ötzi seit März den Museumsbesuchern. Der „Mensch“ Ötzi ist das Werk von Adrie und Alfons Kennis. Seine Rekonstruktion basiert auf anatomischen Drei-D-Aufnahmen des Schädels und wissenschaftlichen Vorlagen. Das niederländische Zwillingspaar ist bekannt für seine extrem lebensnahen Skulpturen von Menschen und Tieren aus der Urzeit. In Deutschland gestalteten die Brüder zuletzt Exponate im Neanderthal-Museum in Mettnau sowie die Ausstellung „Safari zum Urmenschen“ im Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main. Bei Ötzis Wiedergeburt schaute die deutsche Fotografin Heike Engel den Kennis ein halbes Jahr lang über die Schulter und hielt dabei den gesamten Rekonstruktionsprozess des Alpenbewohners der Steinzeit bildlich fest. Die ausgestellte Fotoserie gibt dem Betrachter nun das Gefühl, selbst im Atelier der Künstler zu stehen. Alle Facetten der „Ötzimanie“, die sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt hat, kann man noch bis zum 15. Januar 2012 in der Sonderausstellung „Ötzi 20 – Life. Science. Fiction. Reality“ auf 1200 Quadratmetern, der gesamten Ausstellungsfläche des Bozener Museums, nachvollziehen. Sollten neue wissenschaftliche Entdeckungen gemacht werden und neue Diskussionsansätze entstehen, ist alles dafür vorgesehen, diese aktuell „einzuspeisen“.             H.S.


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