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16.04.11 / Nordelbische Kirche: Männer unerwünscht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-11 vom 16. April 2011

Nordelbische Kirche: Männer unerwünscht

Männer sollen bei der nächsten Bischofswahl in der lutherischen Nordelbischen Kirche (NEK) von Hamburg keine Chance haben. Der Bischofswahlausschuss unter Leitung von Landesbischof Gerhard Ulrich schlug zwei Frauen als Nachfolger von Maria Jepsen vor, die wegen der Vertuschung eines Missbrauchsskandals von ihrem Amt vor einem Jahr zurückgetreten war.

Hinter dieser „Richtungsentscheidung“ stehe die „Gender-Kontinuität“, hieß es aus dem Wahlausschuss. Maria Jepsen war 1992 zur weltweit ersten lutherischen Bischöfin gewählt worden. Derzeit gibt es mit Ilse Junkermann (Ev. Kirche Mitteldeutschland) nur eine Frau im Amt eines Landesbischofs.

Im Vorfeld der Kandidatensuche zeigte sich, dass der evangelische Bischofsposten von Hamburg, der durch die jüngste Kirchenreform zu einem Regionalbischof zurückgestuft wurde, als relativ unattraktiv gilt. Mehrere potenzielle Kandidaten sagten ab. Nun werden am 17. Juni die Hamburger Pröpstin Kirsten Fehrs (49) und die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr (44) kandidieren.

Fehrs ist gremienerfahren und gilt als „mit allen Reformwassern gewaschen“. Sie will die Kirche zu einem „Begegnungsort der Menschen“ machen. Bahr verfügt über relativ wenig kirchliche Erfahrungen auf Gemeindeebene und will das „Gespräch mit den Muslimen suchen“.

Kritiker der Kandidatinnen bemängeln, dass beide keine Konzepte für den Mitgliederrückgang der NEK vorgelegt hätten. Sie verlor in den letzten 30 Jahren eine Million ihrer ehemals drei Millionen Mitglieder.         Hinrich E. Bues


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