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16.04.11 / Berlin oder London / Standort für neue Siemens-Sparte gesucht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-11 vom 16. April 2011

Berlin oder London
Standort für neue Siemens-Sparte gesucht

Nur kurze Zeit nach dem letzten Umbau legt Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender von Siemens, erneut Hand an die Struktur des Konzerns. Neben den Sparten Industrietechnik, Energie und Medizintechnik soll mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. Oktober eine vierte Sparte mit der Bezeichnung „Infrastruktur und Städte“ entstehen. Der neue Bereich soll sich mit der Entwicklung von Infrastrukturlösungen für Großstädte befassen. Dazu werden Produkte für effiziente Stromnetze, Gebäudetechnik, Wasserversorgung und auch Abfallentsorgung gehören. Auf diesen Gebieten rechnet Siemens in den nächsten Jahren mit weltweit massiven Investitionen. Bei einem geplanten Umsatz von 16,5 Milliarden Euro sollen in der neuen Sparte 81000 Mitarbeiter tätig sein. Hoffnung auf Ansiedlung der Geschäftsleitung der neuen Konzernsparte macht sich Berlin. Die Stadt ist nicht nur der größte deutsche Produktionsstandort von Siemens, sondern hier wurden 1847 durch Werner von Siemens und Johann Georg Halske auch die Grundlagen für den Weltkonzern gelegt. Wirtschaftssenator Harald Wolf von der Partei „Die Linke“ will das Gespräch mit der Konzernleitung suchen. Allerdings wurde von Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser inzwischen auch das Ruhrgebiet als möglicher Standort ins Gespräch gebracht. Eine Entscheidung für einen Standort in Deutschland wird durch den Siemens-Gesamtbetriebsrat unterstützt. Ausgeschlossen ist aber nicht, dass im global agierenden Konzern die Entscheidung zugunsten von London oder auch Shanghai fallen könnte. Immerhin arbeiten weltweit in 190 Ländern über 400000 Angestellte für das Unternehmen, das im Jahr 2010 einen Umsatz von fast 76 Milliarden Euro erzielte. Mithilfe der neuen Konzernstruktur wird in den nächsten Jahren ein Jahresumsatz von 100 Milliarden Euro angepeilt. Der Umbau bei Siemens hat allerdings auch die Trennung von Geschäftsfeldern zur Folge, so soll die profitable Tochtergesellschaft Osram im Herbst 2011 an die Börse gebracht werden.        N.H.


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