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23.04.11 / Missbrauch der Trauer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

Missbrauch der Trauer
von Theo Maass

Am 8. April ereignete sich auf der Autobahn A19 nahe Rostock ein schreck­licher Unfall, bei dem acht Menschen starben und 131 verletzt wurden. Es gab einen ökumenischen Gottesdienst. Polit-Prominenz eilte herbei, um den Angehörigen ihr Mitgefühl auszusprechen. So weit, so traurig.

Grüne, Linkspartei und selbsternannte Umweltverbände nahmen den Unfall erwartungsgemäß zum Anlass, um erneut ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen zu fordern. Das würde nicht nur die Unfall- und Totenzahlen reduzieren, außerdem wäre es wegen des reduzierten CO2-Ausstoßes eine gute Sache für die Umwelt.

Um mit dem Letzten zu beginnen: immer mehr ernsthafte Forscher zweifeln an den gängigen „Klima“-Szenarien, welche die grüne Lobby als Schreckgespenst an die Wand malt. Der Umstand, dass meist nur solche „Klimaexperten“ in Presse, Funk und Fernsehen zu Wort kommen, welche die Horrorausblicke bestätigen, heißt aber noch lange nicht, dass sie recht haben. Haben uns die Grünen nicht, bewaffnet mit „unabweisbaren Expertengutachten“, jahrzehntelang etwas von sterbenden Wäldern erzählt?

Bleibt das Argument von der Verkehrssicherheit. Auch hier wird uns von grün angehauchten Journalisten immer wieder die selbe Platte aufgelegt. 2010 beklagte Deutschland 45 Verkehrstote pro eine Million Einwohner. Österreich kam auf 65 Tote – Österreich hat überall ein Tempolimit. Und die USA? Dort herrschen rigide Geschwindigkeitsbegrenzungen, dennoch liegt die Zahl der Verkehrstoten mit 105 auf eine Million Einwohner mehr als dopelt so hoch wie in Deutschland.

Deutschland verzeichnet große Erfolge in der Verkehrssicherheit. Von 13041 Verkehrs­toten 1980 sank die Zahl auf zuletzt 3657. Zwar muss auch diese Zahl unbedingt noch weiter gesenkt werden. Doch spricht wenig dafür, dass ausgerechnet eine Tempolimit dafür das geeignete Mittel wäre. Eine Studie der DEKRA aus dem Jahre 2007 bestätigt dies.

Und warum dann diese wiederkehrenden Kampagnen? Kraftfahrerverbände halten den Limit-Freunden vor, eine unterschwellige Aversion gegen das Auto an sich zu verbreiten. Sind diese Vorwürfe begründet? Wer sich sich die verkehrspolitischen Vorstellungen von Linken und Grünen anschaut, findet durchaus Bestätigungen für diesen Vorwurf.

Die Linkspartei steht zudem im Verdacht, vor allem die „reicheren“ Fahrer der schnellen Autos auf Kleinwagentempo drücken zu wollen - Gleichmacherei als Zweck an sich. Übrigens: Bis 1953 herrschte schon einmal ein Geschwindigkeitsgrenze. Sie war 1939 von den Nationalsozialisten eingeführt und in jenem Jahr wieder abgeschafft worden.


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