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23.04.11 / Mahnmalbau ruht / Zigeuner streiten weiter über NS-Gedenken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

Mahnmalbau ruht
Zigeuner streiten weiter über NS-Gedenken

Helmut Kohl hatte 1992 den Zigeunern ein separates Denkmal als Opfer der Nationalsozialisten versprochen. Aber damit begannen schon die Schwierigkeiten. Ein Teil der Betroffenen lehnt die Bezeichnung „Zigeuner“ ab und will nur „Sinti und Roma“ genannt werden, ein anderer wiederum beharrt darauf, Zigeuner genannt zu werden.

Die Schuld an dem internen Streit schieben Verbandsvertreter der deutschen Politik zu. Hamze Bytyci, Vorsitzender der Jugend­Organisation „Amaro Drom“: „Die Bundesregierung wirft bewusst Zankäpfel in die Runde, etwa, dass auf dem Mahnmal Zigeuner stehen sollte. Das ist absurd und unverschämt.“ Nun steht „Sinti und Roma“ auf dem Monument – aber dafür gab es neuen Disput. Wer sollte das Monument schaffen und die damit verbundenen Honorare kassieren? Bytyci: „Romani Rose (Präsident des „Zentralrats der Sinti und Roma“) wollte ja den Israeli Dani Karavan haben, obwohl wir mindestens genauso begabte Künstler aus Osteuropa haben.“ Schließlich ging der Auftrag an Karavan, am 19. Dezember 2008 begannen die Arbeiten.

Bald wurde wieder gestritten – um Geld, um Baustoffe, Spesen und um die „Heiligkeit“ des Werkes von Karavan. Im Herbst 2010 sollte der Bau eingeweiht werden. Dann wurde die Zeremonie auf kommenden Mai verschoben. Doch auch daraus wurde nichts. Die Bauarbeiten ruhen zurzeit.

Gerungen wird selbst darum, ob Business-Class für den 80-jährigen Künstler zumutbar sei. Nun will Karavans Anwalt Peter Raue ein höheres Honorar für seinen Klienten durchsetzen.          H.L.


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