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23.04.11 / Grenzenloser Himmel / Kulturzentrum Ostpreußen mit neuer Rauminstallation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-11 vom 23. April 2011

Grenzenloser Himmel
Kulturzentrum Ostpreußen mit neuer Rauminstallation

Grenzenloser Himmel über uns“ – einen ganz neuen Weg eines Kunstprojektes präsentiert das Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen. Die nun eröffnete Ausstellung „lebt“ und wird ständig erweitert. „Mit dieser Sonderausstellung wollen wir einen ganz neuen, einen ganz modernen Weg gehen“, sagt der Direktor des Kulturzentrums Ostpreußen, Wolfgang Freyberg. Seit 2009 laufen die Vorbereitungen für die direkte Übertragung der mehrteiligen Rauminstalla-tion auf die Internetseite www.grenzenloser-himmel.de.

„Sie sind nur einen Mausklick weit weg“, betonte Freyberg, der neben der Sozialwissenschaftlerin und Künstlerin Monika Drach auch Klaus Weigelt, den Vorsitzenden der Stadtgemeinschaft Königsberg, Rainer Claaßen vom Bund Junges Ostpreußen und Heidi Bauer, die Vorsitzende der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen in Mittelfranken, begrüßen konnte. Zudem dankte der Museumsdirektor dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Förderverein Kulturzentrum Ostpreußen für die Unterstützung der Ausstellung.

Die freischaffende Künstlerin Monika Drach ging während der Eröffnung auf die verschiedenen Teile ihrer Rauminstallationen ein. Der Himmel über Ostpreußen, der besonders ausdrucksstark auf den Betrachter wirkt, zeigt sich besonders eindrucksvoll im Wolkenbild von der Weichselniederung über das Ermland bis nach Königsberg. „Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“, schrieb schon der 1724 in Königsberg geborene Philosoph Immanuel Kant. Sechs Personen aus Frankfurt, Königsberg und Warlack, Glottau und Guttstadt in Polen haben das Filmmaterial für die Videoinstallation erarbeitet.

Unter dem Titel „more on Heimat“ haben sich Nachkommen der zweiten Generation von Heimatvertriebenen in einem Internetforum getroffen. Sie leben in Deutschland, Kanada und Australien. Ihre Eltern stammen aus Ostdeutschland. Quer über den Globus entstand ein lebhafter Erfahrungsaustausch über die Heimat der Eltern, über eigene Migrationserfahrungen und darüber, was Heimat heute für sie bedeutet. Drach thematisierte die Internetgespräche in einer interaktiven Rauminstallation mit einem drehbaren Tisch. Die Besucher können sich an den Tisch setzen und werden auf diese Weise Teil der Fo-rumrunde. So können die Texttafeln mit Auszügen aus den Gesprächen immer wieder neu zusammengestellt werden.

„Was bedeutet Heimat für Sie?“ fragt Monika Drach in ihrem gleichnamigen Projekt elf Menschen, die im nördlichen Polen, der heute russischen Region um Königsberg und dem südwestlichen Litauen, somit in den ostpreußischen Regionen, leben. Nähe und Distanz, Heim und Grenzzaun werden von ihnen unter dem Prozess der globalen Entwicklung betrachtet. Alle drei Wochen schicken sie neue Heimat-Bilder nach Ellingen, die in die dortige Fotoinstallation integriert werden.

Dadurch befinden sich die Ausstellungsräume in einem ständigen Veränderungsprozess. Die fotografischen Heimat-Serien der Mitwirkenden aus Polen, Russland und Litauen werden so fortlaufend erweitert und gelangen in einen sich thematisch fortschreibenden Fluss: „Work in progress“.        mef

Die Ausstellung ist im Kulturzentrum Ostpreußen, Schloßstraße 9, Ellingen, noch bis 24. Juli Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr zu sehen.

In die Ausstellung kann man sich unter www.grenzenloser-himmel.de einklicken. Dort besteht auch die Möglichkeit, für einen Fotostream mit dem Titel „Und was ist ihr Bild von Heimat“ ein bis drei Fotos (zirka 700 x 500 Pixel) per Mail an die Adresse grenzenloser-himmel@gmx.de zu schicken.


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