19.04.2024

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30.04.11 / Neu bewertet / DDR-Bauten sollen nicht abgerissen werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Neu bewertet
DDR-Bauten sollen nicht abgerissen werden

Erhalten oder abreißen: Die baulichen Hinterlassenschaften der DDR sorgen in Potsdam für Streit. Der Trend geht zur Ostalgie. DDR-Bauzeugen wie das „Haus des Reisens“, das Schuhhaus und das Rechenzentrum sind bereits abgerissen, das Haus der Wasserwirtschaft musste im März einer Synagoge weichen.

Auf dem Brauhausberg, derzeit noch Sitz des Landtags, entbrennt nun eine Dis­kussion um das leer stehende Terrassencafé „Minsk“. Das 1977 nach sechsjähriger Bauzeit fertiggestellte Ziegel- und Betonobjekt ist vom Abriss bedroht. Eine dieses Jahr ins Leben gerufene Bürgerinitiative „Pro Brauhausberg“ will den seit 15 Jahren verwaisten Komplex jedoch retten. Das Stadtforum Potsdam unterstützt jetzt die Initiative und hat obendrein eine Debatte um DDR-Architektur angeregt. Das im Kern ehrenamtlich von Bürgern organisierte Forum bereitet seit 13 Jahren mit öffentlichen Veranstaltungen Stadtentwicklung vor. In der Debatte um den Wiederaufbau des Stadtschlosses als Landtag stand das Gremium noch für die „Rückgewinnung der alten Mitte Potsdams“ – nun ist es der „Stellenwert der DDR-Architektur“. Am Mittwoch zog das Forum in „ideologiefreier Sachdebatte“ mit Architekten Bilanz „der vollzogenen und geplanten Abrisse“.

Anwesend war auch der Präsident der Bundesstiftung Baukultur. „Das ist ja kein schlechter Bau“, so Stadt-Forums-Sprecher Günter Schlusche speziell über das „Minsk“. DDR-Bauten erhielten „nicht immer die richtige Wertschätzung“. Kurzum: Die „Zeit der Anti-Haltung ist vorbei“, so Schlusche.        SV


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