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30.04.11 / Verehrung in Stein gehauen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Verehrung in Stein gehauen

Zu Ehren des langjährigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten deutschen Reichskanzlers, Fürst Otto von Bismarck, wurden seit 1868 an vielen Orten des damaligen Deutschen Reiches (heute teilweise Frankreich, Polen und Russland), in deutschen Kolonien und auf anderen Kontinenten eine große Zahl von Denkmälern errichtet. Nach der Welle der Siegesdenkmäler für die sogenannten „Einigungskriege“ 1864, 1866 und 1870/71 folgten bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts über 500 Bismarck-Denkmäler als Statue, Turm oder in anderer Formen.

Bis zum Tode Bismarcks (1898) waren in Deutschland lediglich 33 Denkmäler zu seinen Ehren entstanden. Der sogenannte Kult um den Eisernen Kanzler führte erst nach seinem Ableben zu der großen Zahl von Monumenten selbst in kleineren Orten. Trotz des viel beschworenen Gegensatzes zwischen Preußen und Bayern entstanden im bayerischen Freistaat zwischen 1877 und 1934 insgesamt 38 Bismarck-Monumente.

Für das große Bismarck-Nationaldenkmal, das einst vor dem Berliner Reichstag stand, wurden 90 Entwürfe eingereicht. Im Zuge der Planungen für eine neue Hauptstadt des Dritten Reiches wurde das Denkmal 1938 auf den heutigen Standort am Großen Stern versetzt. Die höchste Bismarck-Statue steht am Hamburger Hafen, wo der Eiserne Kanzler aus 34 Metern Höhe auf die Hamburger Innenstadt und in Richtung seines heimatlichen Sachsenwaldes schaut, wo er in Friedrichsruh in einem Mausoleum seine letzte Ruhe fand.       HEB

 

Zeitzeugen

Kaiser Wilhelm I. – Der Kaiser ritt einst gerne hoch zu Ross durch Berlin, so auch auf dem zu seinem 100. Geburtstag (1897) errichteten Denkmal vor dem Berliner Schloss. Für die Anhänger der stalinistischen KPD ein unerträglicher Anblick. Sie zerstörten 1949 das Standbild und die halbkreisförmige Anlage, das an den Regenten und Begründer des deutschen Kaiserreiches erinnern sollte. Seitdem war der Sockel leer, auf dem nun das neue Einheitsdenkmal errichtet werden soll. Vom alten Denkmal sind nur noch die bronzenen Löwen erhalten geblieben. Sie „leben“ heute im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde.

Paul von Hindenburg – Dem Ge-neralfeldmarschall des Ersten Weltkrieges erbaute man als „Sie-ger von Tannenberg“ 1916 ein 13 Meter hohes Standbild aus Ei-chenholz, das einst vor der Siegessäule in Berlin stand. Im Zuge der Revolution von 1919 ging es jedoch in Flammen auf. Der 1847 in Posen geborene General galt wegen seiner militärischen Erfolge als „Befreier des Ostens“ von der russischen Herrschaft. 1925 wurde er zum Reichspräsidenten gewählt und wurde zunächst im Gruftturm des Tannenberg-Denkmals bestattet und 1945 in die Nordturmkapelle der Elisabethkirche in Marburg überführt, wo er seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Arminius (eingedeutscht Herr-mann) – Der germanische Stammesfürst, der bei den Römern das Kriegshandwerk erlernte, wechselte die Seiten und führte 9 n. Chr. eine Koalition germanischer Stämme in die Schlacht gegen den römischen Feldherrn Quintilius Varus, der dabei drei römische Legionen und sein Leben verlor. Wo die Schlacht genau stattfand, ist nach neueren archäologischen Forschungen umstritten. Die Grabungen förderten mehrere germanisch-römische Schlachtplätze im fraglichen Zeitraum auf deutschen Boden zu Tage.

Friedrich II. – Zu Ehren des gro-ßen Preußenkönigs, von den Berlinern auch „alter Fritz“ genannt, wurde 1851 ein Reiterstandbild errichtet. Zum 100. Jahrestag der Thronbesteigung im Jahre 1840 wurde das Fundament gelegt. Heute steht das Denkmal auf dem Mittelstreifen der Straße „Unter den Linden“. Auf dem Postament sind 74 bedeutende Männer sei-ner Zeit zu sehen; gleichzeitig ist Friedrich als volkstümliche Person dargestellt.


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