20.04.2024

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30.04.11 / Zwei Welten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Zwei Welten
von Rebecca Bellano

In der Hoffnung, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum die Europäische Union (EU) und auch die Euro-Rettung den Deutschen emotional so fern ist und bei ihnen vor allem Unmut auslöst, fragte diese Zeitung einen deutschen EU-Parlamentarier. Und obwohl er die Fragen auf Deutsch beantwortet, hat man bei dem Interview an einigen Stellen das Gefühl, er spräche in einer fremden Sprache. Er ist damit nicht allein, ähnliche Sätze haben wir im Rahmen der Euro-Rettung schon von vielen Politikern gehört. Vor allem jene, die eng mit Brüssel zu tun haben, sagen derartige Sätze.

„Mein Herz schlägt für das Europa der Bürger.“ Was soll uns die Antwort sagen, wenn der Befragte wenige Sätze zuvor erst bedauert hat, dass die europäische Öffentlichkeit die Arbeit des EU-Parlaments kaum wahrnimmt? Die europäische Öffentlichkeit sind aber nunmal auch die Bürger, und wenn deren Herz nicht für die EU in ihrer jetzigen Form schlägt, stellt sich die Frage, ob das Europa der Bürger so regiert werden will, so es denn existiert. Aber für wen arbeiten die 736 EU-Abgeordneten und die unzähligen Beamten und Angestellten in Brüssel dann überhaupt?

Und bei allem Verständnis für den Versuch, die für Deutschland so teure Euro-Rettung zu legitimieren: Deutschland war auch schon vor der Euro-Einführung im Export stark und den EU-Binnenmarkt gab es ebenfalls vor der Gemeinschaftswährung. Und diese stünde nicht vor einer derartigen Katastrophe, wenn das EU-Parlament die Einhaltung der Stabilitätskriterien von Beginn an richtig überwacht hätte, statt irgendwelche Richtlinien am Fließband zu produzieren.


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