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30.04.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-11 vom 30. April 2011

Leserforum

CDU: Zu viel Anpassung führt zum Tod

Zu: PAZ-Ausgabe Nr. 14

Das Bild des Chamäleons und der Texthinweis auf „Merkels Talent zum politischen Chamäleon“ erinnerten mich an die folgende, leicht ironische Erzählung von Mark Twain:

Er habe einmal ein Chamäleon gehabt, das wie alle anderen Chamäleons die Fähigkeit besessen habe, seine Farbe zu verändern und sich seiner Umgebung anzupassen. Eines Tages habe er sein Chamäleon mit sich in sein Arbeitszimmer genommen und es auf einen bunten Teppich gesetzt. Die Farben des Teppichs hätten auf das Tier einen tiefen Eindruck gemacht. Offensichtlich hatte es noch nie solch eine Farbenzusammenstellung erlebt. Es habe alsbald begonnen, sich mit den Farben vertraut zu machen und den Wunsch gehegt, sich unbedingt diesen Farben anzugleichen. Das sei aber nicht einfach gewesen. Stundenlang hätte sich das Chamäleon abgemüht, um gleichzeitig die verschiedenen Farben der einzelnen Quadrate des Teppichs anzulegen, aber es sei ihm nicht gelungen. Endlich sei das Tier an Überanstrengung gestorben.  

Dr. Hans Joachim Schroll, Bönen

 

 

»Die Linke« ist nicht rot wie SPD, sondern blutrot

Zu: „Lange Wunschlisten – leere Kassen“ (Nr. 15)

Ich würde mich freuen, wenn die PAZ etwas deutlicher wird hinsichtlich der Differenz zwischen der SED-Umbenennungs-(und nicht bloß Nachfolger-)Partei „Die Linke“ und der SPD. Denn noch gibt es trotz aller Platzeck-Kungelei in Brandenburg und Wowereit-Kuschelkurs in Berlin kein zweites 1946 und die beiden linksstehenden Parteien haben sich glücklicherweise noch nicht wieder zwangsvereinigt. Die Sozialdemokraten waren schon von jeher „die Roten“, so wie die CDU ab 1945 „die Schwarzen“ genannt wurde.

Die Farbgebung der SED oder PDS oder „Die Linke“ bezeichnen alle Geschundenen der zweiten sozialistischen deutschen Diktatur (zu Recht nach einem trefflichen Wort des ersten Nachkriegs-Vorsitzenden der SPD, Kurt Schumacher) als „braun-rot“ oder „blutrot“. Wertneutral könnte man „Die Linke“ daher auch als „dunkelrot“ bezeichnen. Schreibt man von einer „rot-rotenKoalition“, so konstatiert man, dass es zwischen SPD und „Die Linke“ überhaupt keinen Unterschied gäbe. Das wäre fatal und wahrlich ein zweites 1946!  

Peter Hild, Potsdam

 

 

Die Zeche kommt

Zu: „Mit in die Tiefe gerissen“ (Nr. 15)

Langsam wacht die Presse auch auf. So ist es, egal wie lange das noch von einigen geleugnet wird. Und die große Zeche kommt erst noch. Zitat: „Eines lässt sich jetzt nicht mehr gebetsmühlenhaft behaupten: Deutschland profitiere vom Euro. Jetzt sieht jeder, dass und wie er Deutschland ruiniert: Wie ein Ertrinkender, der den Retter in die Tiefe reißt.“ Die bis jetzt träumenden Schafe fangen schon an, von der saftigen Weide zu flüchten, sie sehen bereits den Wolf aus der Deckung kommen. Wer zu spät losrennt, der wird gefressen.      

Melanie Gatzke, München

 

 

Libyen: Öl als Kriegsgrund

Zu: „Berlin knickt ein“ (Nr. 15)

Wie man kostengünstig fremde Länder erobert, ist denkbar einfach: Man schicke Geheimdienstler in das zu „demokratisierende“ Land, suche dort nach unzufriedenen Bürgern (die es überall gibt), ernenne diese zur legalen Opposition, ermuntere diese zu unangemeldeten Demonstrationen und zur Besetzung öffentlicher Gebäude und Produktionsanlagen. Sollte die staatliche Macht es wagen, gegen diese allerorts unerlaubten Gewaltmaßnahmen vorzugehen, belege man Straßen, Flugplätze, Kasernen, Waffendepots und militärische Fahrzeuge kurzerhand und ohne Kriegserklärung mit Bomben, notfalls als „humanitäre Maßnahme“. Dann fordere man ohne Befragung des Staatsvolkes und ohne Mehrheitsmandat die Abdankung und/oder die Inhaftierung von Regierenden und sichere sich anschließend entscheidenden Einfluss auf eine neue Exekutive.

Aber dies alles bitte nur in Ländern mit wertvollen Bodenschätzen oder mit militärisch-strategischer Bedeutung. Denn nur dort wird „demokratischer Wandel“ dringend benötigt. Sonst lohnen sich computergesteuerte Bomben und die Mobilisierung der Nato als eigentlich atlantisches Verteidigungsbündnis nicht.                 

Dr. Klaus J. Schneider-Haßloff, Berlin

 

 

FDP fehlt notwendige Deutschfreundlichkeit

Zu: „Zurück zu den liberalen Wurzeln“ und „Köpfe statt Inhalte“ (Nr. 14)

Nein, Herr Röhl, Deutschland braucht keine starke FDP, diese Partei ist inzwischen überflüssig wie ein Kropf. Ich kenne viele Leute, die ihre Stimme wieder haben wollen, indem sie bei der letzten Bundestagswahl FDP gewählt haben.

Wenn es bei dieser Partei einen national-liberalen Flügel geben soll, dann gehört eine solche Feststellung längst der Vergangenheit an. Röhl schreibt zu recht, dass es bei der unerwünschten Zuwanderung von Millionen Muslimen letztlich um unsere Existenz geht. Das soll eine neue FDP mit „Deutschfreundlichkeit“ verhindern? Wer soll das denn glauben? Diese Leute treten doch erst so richtig auf das Gaspedal. Der neue Innenminister Friedrich, immerhin ein Lichtblick, der hier versucht, bezüglich der Einwanderung nach Deutschland die richtigen Weichen zu stellen, wird von dem Wachhund der FDP, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, aber schnell in die Schranken verwiesen.

In den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts trat die FDP mit Erich Mende unter dem Leitspruch auf: In Treue für Deutschland. Damals war ich FDP-Wähler. Danach ging es bergab. Die Außenminister Scheel und Genscher haben mit den Ost-Verträgen deutsche Interessen vernachlässigt. Wer erinnert sich noch an die Herren Kinkel und Baum?

Bürgerrechte und Freiheit sind beide zum Schlagwort geworden. Bei uns kann jeder tun und lassen, was er will, es gab noch nie so viele Freiheit wie jetzt in diesem Land.

Ein echter „Liberaler“ war Friedrich der Große, jeder konnte nach seiner Fasson selig werden. Aber Friedrich verlangte gleichzeitig Bürgerpflichten zugunsten des Landes. Daran mangelt es heute. Es wäre die Pflicht der FDP, dafür zu sorgen, dass Deutschland nicht vor die Hunde geht. Dazu gehört „Deutschfreundlichkeit“, wie Röhl so schön schreibt.  

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

EU: Was ist das bitte für eine »Wertegemeinschaft«

Zu: „EU streicht Ostern“ (Nr. 3)

Gewiss geben die dramatischen Ereignisse im In- und Ausland der letzten Wochen reichlich Anlass zu kritischen Stellungnahmen. Allein in diesem Fall soll aber eine unscheinbare Randnotiz in den Printmedien Gegenstand der Betrachtung sein. Es handelt sich hierbei um die Herausgabe eines Kalenders durch die EU-Kommission für Schüler in der Europäischen Union mit einer Auflage von drei Millionen Exemplaren. Zwar ist das Jahr 2011 schon weit vorangeschritten, dennoch hat die Herausgabe dieses Kalenders nichts an seiner Aktualität eingebüßt. Er wäre auch nicht eines Kommentares wert, würde dieser sich nicht durch die Besonderheit auszeichnen, dass darin präzise die Feste der Muslime, der Hindus, der Sikhs und anderer Religionen berücksichtigt worden sind, der Kalender aber an keiner Stelle die Feste der Christen ausweist, die unsere abendländische Kultur maßgeblich geprägt haben. Angesichts dieses Sachverhaltes stellt sich die Frage, welche Absicht sich hinter diesem inhaltlich schlicht unzureichend verfassten Kalender verbirgt, der den eigenen abendländischen Kulturkreis völlig ausblendet und die traditionellen christlichen Hochfeste wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten, die zum Teil sogar auch von Nichtchristen gefeiert werden, ignoriert.

Unbedachte Gleichgültigkeit gegenüber der christlichen Religion scheint gewiss nicht der Grund für die Missachtung der christlichen Feste gewesen zu sein. Stattdessen dürfte es naheliegend sein, die christlichen Feste absichtlich aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Wie aber lässt sich eine europäische Wertegemeinschaft jungen Menschen überzeugend vermitteln, wenn man eine Religion ausblendet, die so wesentlich zum Aufbau und zur Einheit Europas beigetragen hat, wie das Christentum, insbesondere im Bereich der Rechtsprechung, des Demokratieverständnisses und der christlichen Traditionen?     

Peter Fünning, Lübeck

 

 

Von Friedrich II. lernen

Zu: „Briefe des Königs“ (Nr. 11)

Nun lese ich diese Zeitung schon 60 Jahre, aber ich finde, sie ist noch kein bisschen weise! Die PAZ kritisiert die Politiker immer noch streng und unduldsam. Liebe Re-daktion, sei doch ein wenig toleranter, denke an den alten Fritz, von dem du einen Brief aus der Staatsbibliothek erwähnst. Es gibt ein Buch mit den Briefen von Friedrich dem Großen und Voltaire. Darunter der Brief von Fritz an Voltaire aus Insterburg vom 27. Juli 1736: „Mein lieber Freund, nach dreiwöchigem Anmarsch sind wir endlich in einem Land angekommen, das ich als Nonplusultra der zivilisierten Welt betrachte. Es ist eine in Europa wenig bekannte Provinz, wenngleich sie bekannter zu sein verdiente, da sie als Schöpfung meines Vaters, des Königs, angesehen werden kann … als ich zu meinem Erstaunen durch Dörfer gekommen war, wo ich nur Französisch vernahm.“

Weiterhin gibt es 2 CDs mit den Briefen der Freunde von Loriot und Walter Jens gelesen. In den 90er Jahren wurden die Texte von beiden Persönlichkeiten vorgetragen.        

Ilsegret Böhm, Hamburg

 

 

Kaiserin Auguste Victoria reicht nicht an Königin Luise heran

Zu: „Verlöschendes Licht“ (Nr. 14)

Die Beiträge von Dr. Manuel Ruoff in der PAZ zur Geschichte Preußens zeichnen sich durch eine wohltuende Sachkenntnis und einen sachlichen Stil in der Darstellung der Geschichte Preußens ab. So gibt es kaum Ansatzpunkte für eine Verbesserung, sondern lediglich Anlass für eine Weiterführung seiner Ausführungen: Vor 90 Jahren starb am 11. April 1921 im niederländischen Haus Doorn mit Auguste Victoria die letzte Königin Preußens. Mit seinem Beitrag hat Dr. Manuel Ruoff auch der letzten Königin Preußens einen würdigen Beitrag geschrieben. Es darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die historische Bewertung von Luise von Preußen anders aussieht, als die Bewertung von Auguste Victoria.

Auguste Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1858–1921) war keineswegs liberal gesinnt. Im Gegenteil: Dona, so nannte man die Kaiserin, ließ nicht die geringste Kritik an Wilhelm II. zu und unterstützte ihn in jeder Hinsicht.

Nach 30 Jahren auf dem Thron freilich brach Donas Welt zusammen. Aus Liebe zu Wilhelm II. folgte sie ihm ins holländische Exil, doch es fiel ihr ungemein schwer, sich in ihr Schicksal zu fügen. Deutschland aber hatte sie nicht vergessen. Als Auguste Victoria im April 1921 starb und in Potsdam beigesetzt wurde, nahmen 200000 Menschen von der ehemaligen Kaiserin Abschied. Dieses ist die Wahrheit.

Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, trotz allen menschlichen Mitgefühls, dass die letzte Kaiserin Deutschlands,  selbst bei größtem Wohlwollen, nicht an die Bedeutung der Königin Luise von Preußen heranreicht. Diese war nun in der Tat eine Jahrhundert-Ausnahme, wie sie vielleicht auch Napoleon war. Ihr Horizont ging über Kinder, Küche und Kirche hinaus. Die preußischen drei „k“.

Dennoch ist es mir ein besonderes Anliegen, Herrn Dr. Ruoff für seine Beiträge in der PAZ zur preußischen Geschichte zu danken. Ich  bin ein Ritter der Preußischen Königin Luise von Preußen. So möge mir die PAZ mein Engagement  verzeihen.

Hans-Joachim Nehring, Schlossverein Hohenzieritz, Mecklenburg-Vorpommern

 

 

Parallelen zum Irak: Sadam Hussein war auch erst US-Verbündeter

Zu: „Libyen: Es geht ums Öl“ (Nr. 14)

Der Artikel leistet eine äußerst wichtige Aufklärung. Entsprechende Information hatte ich schon aus meiner anderen Wartezimmer-Wochenzeitung „Zeit-Fragen“ aus Zürich. Hält der Moloch der Konzernokratie da jetzt erst mal inne in Verhandlungen, die allenfalls zu Beginn der Gewaltausbrüche hätten glaubwürdig sein können, bevor die UN allzu offensichtlich zur Legitimierung eines Rohstoffkrieges missbraucht wurden? Bei deren bisher scheußlichstem Versagen jedoch, dem Ausbruch des Völkermords in Ruanda, wurde schon der Begriff untersagt und der viel zu kleinen UN-Blauhelmeinheit alle erforderlichen Mittel verweigert (siehe Buch des kanadischen Generals Dallaire; „Handschlag mit dem Teufel“; Jahre später bin ich selbst Hunderten überlebender Witwen in ärztlichem Einsatz begegnet).

Das Libyen-Szenario hat eine Logik: Ich sehe da frappierende Parallelen zu Saddam Hussein, der mit seinen schlimmsten (Gas-!) Kriegsverbrechen im Iran-Krieg nicht Gegner, sondern zunächst Verbündeter der US-Politik war und diese Massenvernichtungswaffen damals wohl von dort hatte, und Adolf Hitler, der ebenfalls seine Anschubfinanzierung als Diktator in arger Geldnot der NSDAP längst vor der Machtergreifung (!) über die amerikanisch-deutschen Konzernverflechtungen der Weimarer Zeit bekam – am besten dokumentiert in dem totgeschwiegenen Trilogie-Band des englischstämmigen US-Geschichtsprofessors Antony Sutton: „Wall-Street und der Aufstieg Hitlers“ (dt. Übersetzung im Perseus-Verlag, Basel).

Abgesehen von den großenteils verwischten Spuren dieser Wahlkampfzuwendungen besteht ja eine offensichtliche und unabweisbare historische Tatsache in dem finanziellen Spielraum bei den Reparationslasten des Reiches, der Hitler (im Gegensatz zur demokratischen Weimarer Regierung) von den Alliierten des Ersten Weltkriegs gleich nach der Macht-ergreifung eingeräumt wurde und der ihm seine popularitätsträchtigen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen erst möglich machte!

Das Grundmuster ist offenbar immer wieder so: Wirtschaftlich interessante Region (mal Öl, mal Patente, Absatzmarkt) – Anschub oder Wohlwollen für Diktator, einstweiliges stilles Bestärken seines Hangs zu frevelhaftem Handeln, mediales Ausschlachten desselben vor der Weltöffentlichkeit, bei passend(gemacht)er Gelegenheit dann Einkassieren des Diktators und mit ihm seiner ganzen Region und seiner Untertanen, Abwälzung der gesamten Kriegsschuld auf ihn, sein Regime (Nürnberg 1945 ff. / kurzer Saddam-Prozess) und eventuell seine Parteigänger („Entnazifizierung“, wohlgemerkt nachdem man den Hauptverbrechern um 1930 herum gegen das im Ersten Weltkrieg und seinen Folgen weichgekochte Volk erst zum politischen Durchbruch verholfen hatte) sowie Besetzung der Region (faktisch auf immer!), Verteilung der Beute, mediales Dauersperrfeuer: „Haltet den Dieb!“      

Dr. Holger Tubbesing, Kassel

 

 

Not machte Bauern zum Schneider

Zu: „Dank Erfindergeist nicht verhungert“ (Nr. 7)

Darf ich der Kochtopfreparatur noch eins draufsetzen? Mein Vater erlebte das Ende des Krieges als O. T.-Mann in Berchtesgaden. Ein Bergbauer, den mein Vater aufsuchte, um etwas Essbares zu ergattern, klagte ihm sein Leid. Er bräuchte einen neuen Anzug, Stoff und alles, was zum Schneidern nötig wäre, sei vorhanden, nur der Schneider fehle.

Mein Vater, Bauer aus Ostpreußen, der wohl noch nie etwas mit einer Nähnadel zu tun gehabt hatte, entdeckte plötzlich sein Talent für die Näherei und bot seine Dienste an. Man einigte sich darauf, dass mein Vater einen noch gut passenden alten Anzug vom Bauern mitnahm, um unnötige, lästige Anproben zu vermeiden, wie er dem Bauern erklärte. In seiner Behelfsunterkunft angekommen, trennte mein Vater den Anzug vorsichtig auf, schneiderte danach den neuen, nähte das Musterstück wieder zusammen, brachte dem Bauern beide Anzüge, den alten und den neuen. Für die nächsten Wochen herrschte keine Hungersnot bei meinem Vater.

Herzliche Grüße aus Kanada und vielen Dank für Ihre interessante Zeitung.       

Brigitte Bergmeier, Kitchener, Kanada


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