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14.05.11 / Generationenwechsel an der Spitze / Peter Oprzondek gab die Führung der AGMO in jüngere Hände

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-11 vom 14. Mai 2011

Generationenwechsel an der Spitze
Peter Oprzondek gab die Führung der AGMO in jüngere Hände

Drei Jahrzehnte lang stand Peter Oprzondek an der Spitze der Bonner AGMO e.V. Das Lebenswerk des gebürtigen Hindenburgers, die „Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen“, wurde jüngst in die Hände der Bekenntnisgeneration übergeben.

Menschenrechtsverletzungen erfuhr der junge Peter Oprzondek am eigenen Leib. Nach der geglück­ten Flucht im Jahre 1966 und dem in Aachen abgeschlossenen Maschinenbaustudium verschrieb sich der „unmittelbar Betroffene“, wie sich der 67-Jährige heute noch bezeichnet, dem Recht auf Heimat. Unter der forschen Ägide von Hartmut Koschyk, der gerade den Vorsitz der Schlesischen Jugend (SJ) übernahm, gelang es Oprzondek ab 1980 seine Landsleute zu solidarisieren. Schnell war innerhalb der SJ die „Arbeitsgemeinschaft Menschenrechtsverletzungen in Ostdeutschland“ aus der Taufe gehoben. Zur gleichen Zeit konstituierten sich im Windschatten der Solidarnosc die ers­ten schlesischen Initiativgruppen, aus denen Ende 1985 der Deutsche Freundschaftskreis (DFK) hervorging. Nach Vorbild von Amnesty International klärte die spätere AGMO e.V. die bundesdeutsche Öffentlichkeit erstmals umfassend über das Schicksal der Deutschen in der Volksrepublik Polen auf. Die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ skizzierte seinerzeit die „Wild Ost Truppe“ um Peter Oprzondek als „ein Häuflein junger, beinharter Grenzkämpfer, das ausgezogen war, hinter den feindlichen Linien die Unterdrückungsmethoden aufzudecken“. An die Stelle der Einzelschicksalsbetreuung ostdeutscher Dissidenten trat nach der gesellschaftspolitischen Wende 1989 die finanzielle und materielle Unterstützung der allerorten entstandenen DFK-Ortsgruppen. Ein kurzerhand in Groß Strehlitz eingerichtetes Büro koordinierte den bereits im Untergrund begonnenen Aufbau der Verbandsstrukturen und ist bis heute Garant für die Arbeit vor Ort. Der Wiedererlangung der deutschen Muttersprache gilt seither das Augenmerk aller Aktionen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die auf Spendengelder angewiesene AGMO e.V. jeweils nur im Kleinen Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten vermag. Das sind etwa didaktische Materialien für Grundschulen oder Buchpräsente für Kinderwettbewerbe. „Über das Fortbestehen einer deutschen Volksgruppe in den Oder-Neiße-Gebieten wird aber das Gelingen einer flächendeckenden Einrichtung deutscher Kindergärten und Grundschulen entscheiden“, wie Oprzondek bei seiner Verabschiedung am 30. April anmahnte. Immer wieder appelliert die AGMO e.V. an die politische Klasse, ihren Schutz- und Obhutspflichten nachzukommen. Dass der Verein dafür auch in Zukunft agil aufgestellt ist, spiegelt sich nicht zuletzt im neugewählten Vorstand wider. Mit Tobias Körfer (31), seinem Stellvertreter, Tilman Fischer (20), Schriftführer Stephan Krüger (34) und Beisitzer Oliver Grzimek (21) gehen im neunköpfigen Vorstand fortan gleich vier Vertreter der jungen Generation ans Tagewerk.   O.G.


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