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21.05.11 / Absteigerland / Schwellenländer holen Deutschland ein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-11 vom 21. Mai 2011

Absteigerland
Schwellenländer holen Deutschland ein

Trotz der weltweiten Krise setzen die Schwellenländer der „Zweiten Welt“ ihren Aufstieg fort. Während Japan 2010 Schulden in Höhe von 192 Prozent seiner Wirtschaftsleistung hatte, die USA und Frankreich in Höhe von 92 und Deutschland in Höhe von 82 Prozent, beträgt der Schuldenanteil bei Indien lediglich 69, bei Brasilien 62, bei China 46 und bei Russland nur zehn Prozent der Wirtschaftsleistung. Die chinesischen Währungsreserven sind zweieinhalbmal so hoch wie die Japans, die Russlands zehnmal so hoch wie die der USA und mehr als doppelt so hoch wie die des Euro-Raumes. Vier weitere Länder – Taiwan, Südkorea, Brasilien und Indien – haben deutlich mehr auf der hohen Kante als EU-Europa.

Die chinesischen Privathaushalte haben in den letzten dreieinhalb Jahren fast halb so viel Gold gekauft wie alle Privatleute aller westlichen Staaten zusammen. In Schanghai stieg das Handelsvolumen für Gold in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres um 43 Prozent. Die Wirtschaft in China und Indien wird 2011 voraussichtlich vier bis fünf Mal so schnell wachsen wie in Deutschland oder den USA.

Im Jahre 1980 hatte (West-) Deutschland eine Wirtschaftsleistung von etwa einem knappen Viertel der amerikanischen und von deutlich mehr als der Hälfte der japanischen. Für 2015 wird prognostiziert, dass China, damals wirtschaftlich nur halb so stark wie die Bundesrepublik, fast dreimal so viel erwirtschaften wird wie das vereinigte Deutschland. Indien, 1980 weit hinter China zurück, und Russland werden nach dieser Prognose sich langsam der deutschen Wirtschaftsleistung nähern. Im Gegensatz zu den etablierten Wirtschaftsmächten können sie in näherer Zukunft auf Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen verzichten, was zusätzlich als Anreiz für ausländische Investitionen wirkt. Natürlich werden die Länder der aufstrebenden Märkte, allen voran Brasilien, Russland, Indien und China, aus dieser wirtschaftlichen Stärke Ansprüche auf politische Mitsprache ableiten.            Rolf Stolz


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