18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
28.05.11 / Relativ kleine Mehrheit für die Republik und gegen die Queen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-11 vom 28. Mai 2011

Relativ kleine Mehrheit für die Republik und gegen die Queen

Vergleicht man das Ergebnis der Volksabstimmung über die Staatsform Südafrikas vom 5. Oktober 1960 mit der damaligen Zusammensetzung der Bevölkerung, fällt die Knappheit der Mehrheit für die Umwandlung in eine Republik auf. Dabei kann man bei stattlichen 90,73 Prozent Wahlbeteiligung durchaus vom Abstimmungsergebnis auf den Willen des Volkes schließen.

52,3 Prozent (850458 Wähler) stimmten für die Republik, während 47,7 Prozent (775878 Stimmen) für die Beibehaltung der Monarchie votierten. Wenn man bedenkt, dass der Anteil der afrikaanssprachigen und damit der eigentlich in der Tradition der Burenrepubliken verwurzelten Bevölkerung mit etwa 57 Prozent gegenüber 39 Prozent Englischsprachigen und vier Prozent mit anderen europäischen Muttersprachen weitaus größer war, so darf daraus geschlossen werden, dass eine stattliche Zahl von Angehörigen dieser weißen Volksgruppe mit der Staatsform der Monarchie durchaus zufrieden gewesen sein muss und folglich für den Status quo stimmte.

Selbst in der vormaligen Burenrepublik Transvaal sprachen sich nur 406632 Wahlberechtigte (55,6 Prozent) für die Republik aus, 325041 (44,4 Prozent) waren dagegen. Ganz knapp war es in der Kapprovinz mit 271418 Stimmen (50,15 Prozent) für die Republik und 269784 (49,85 Prozent) dagegen – ein Unterschied von gerade einmal 1634 Stimmen. Während im Oranjefreistaat 110171 Personen (76,7 Prozent) für die Republik votierten und mit 23,3 Prozent (33438 Personen) nicht einmal ein Viertel dagegen, war das Verhältnis in der britisch geprägten Provinz Natal genau umgekehrt: 135598 Personen (76,2 Prozent) für die Beibehaltung der Monarchie und nur 42299 (23,8 Prozent) dagegen.

Auch im Mandatsgebiet Südwestafrika, dem vormaligen Deutsch-Südwestafrika, das de facto wie eine fünfte Provinz verwaltet wurde, durften die Weißen wählen. Hier entschieden sich 19938 Stimmberechtigte (62,4 Prozent) für die Republik, während 12017 (37,6 Prozent) dagegen waren. Da zu dem Zeitpunkt 66,3 Prozent der afrikaanssprachigen Bevölkerungsgruppe und 23,9 Prozent der deutschsprachigen, aber nur 8,3 Prozent der weißen Bevölkerung englischsprachig waren, müssen auch hier etliche Nichtenglischsprachige offensichtlich für die Queen gestimmt haben, die dieses Jahr 85 Jahre alt geworden ist.           W.R.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren