Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-11 vom 11. Juni 2011
Kassen-Wandertag Die Gesundheitsreform schaffte mit der Regelung, alle Einnahmen der Krankenversicherungen (KV) in einen Topf zu werfen (Gesundheitsfonds) und dann zur Verteilungsschlacht zwischen den Kassen aufzurufen, viel Extra-Bürokratie. Die Kassen lernen, sich krank zu rechnen, um viel zurückzuerhalten. Was als fauler Kompromiss startete, hat nicht einmal nötigste Anpassungen in Form der Reform teurer KV-Verwaltung erfahren. Die Zusammenlegung nicht lebensfähiger Kassen blieb aus, Angst um abwandernde Versicherte lähmt sie. Gesundheitsministerium und Versicherungsaufsicht halten sich bedeckt, um keine panische Angst vor der großen Pleite auszulösen. Doch gerade Ältere und chronisch Kranke zahlen, entgegen den Beteuerungen der Politik, die Zeche der handwerklich schlechten Reform. Mit mehr „freiwilligen“ Leistungen ködern derweil Ärzte ihre Patienten. Die Pleite bereits weniger weiterer Kassen könnte einen Domino-Effekt auslösen: Bei angespannter Lage müssen verbleibende Kassen die Verpflichtungen der geschlossenen mit bis zu 2,5 Prozent ihrer eigenen Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds übernehmen – für manche wohl zu viel. |
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