28.03.2024

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11.06.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-11 vom 11. Juni 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Für mehr Enkelkinder

Moskau – „Wir wollen Enkel!“ Schilder mit dieser Parole vor sich her tragend haben Rentner im morgendlichen Berufsverkehr sämtliche Sitzplätze in Moskaus Metro besetzt. Per Telefonkette hatten sie sich zu dieser ungewöhnlichen Aktion verabredet. Hintergrund ist der bedrohliche Geburtenrückgang im Land. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist die Bevölkerung Russlands um 12,5 Millionen Menschen auf zirka 142 Millionen geschrumpft.          MRK

 

JU-Vorsitzender attackiert Grüne

Berlin – Philipp Mißfelder, Bundesvorsitzender der Jungen Union (JU), wirft den Grünen vor, Gegner bürgerlicher Freiheiten zu sein. In Berlin riefen sie dazu auf, Nachbarn anzuzeigen, die ihre Wohnungen „luxussanieren“, also, so Mißfelder zur „Welt“, Parkett verlegten oder ihre „Bäder kacheln“. Solche „lächerlichen Detailvorschriften“ seien „gegen unseren Freiheitsbegriff gerichtet“, kritisiert Mißfelder, der auch dem CDU-Präsidium angehört.  H.H.

 

Kein Mann der Funktionäre

Wenn er scheitert, wird er tief fallen, zumindest, was seine Perspektiven in der Politik angeht: Der 46-jährige neue Ministerpräsident von Portugal, Pedro Passos Coelho, ist das Gegenteil eines Polit-Apparatschiks und daher in der Funktionärsschicht seiner eigenen Partei alles andere als verwurzelt. Erst nachdem die zerstrittenen und desorientierten Konservativen keinen anderen  Ausweg mehr sahen, kürten sie ihn vergangenes Jahr mit großer Mehrheit zu ihrem Vorsitzenden und Kandidaten für den Posten des Regierungschefs.

In Coimbra geboren, verbrachte der Arztsohn seine ersten Lebensjahre im damals portugiesischen Angola. Nach der Revolution 1974 kehrte die Familie nach Portugal zurück, wo Passos Coelho sich früh der Politik zuneigte. Zunächst tummelte er sich bei den Kommunisten. Doch schon mit 14 stieß er zu den Konservativen, die sich in seinem Land Sozialdemokraten nennen.

Mit 20 wurde er Chef der Parteijugend und legte sich bald mit dem Chef der Konservativen, Aníbal Cavaco Silva, an. Der ist heute Staatspräsident. Nach einer Zeit im Parlament verabschiedete sich Passos Coelho aus der Politik und verzichtete sogar auf seine Abgeordneten-Pension – einmalig in seinem Land.

Danach holte er sein Ökonomie-Studium nach, arbeitete als Unternehmensberater und lehrte an einer Hochschule. Die Gründer einer wirtschaftsliberalen Denkfabrik überzeugten ihn schließlich, in die Politik zurück­zukehren.

Pedro Passos Coelho übernimmt ein Land am Rande des Abgrunds. 78 Milliarden Euro an Hilfen sind Portugal gewährt worden. Doch Experten zweifeln, ob der neue Premier das Land aus der schweren Krise wird führen können.     H.H.


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