20.04.2024

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18.06.11 / Fuß in der Tür

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-11 vom 18. Juni 2011

Fuß in der Tür
von Christian Rudolf

Nach monatelangen Verhandlungen ist sie nun unterzeichnet: die deutsch-polnische Erklärung zur Feier des Nachbarschaftsvertrages, der nach dem Kalten Krieg vor zwanzig Jahren  ein neues Kapitel in den beiderseitigen Beziehungen aufgeschlagen hat. Die polnischen Verhandlungsführer können sich auf die Brust schlagen und ins Fäustchen lachen, haben sie doch für ihre Klientel nicht das Maximum, aber eine ganze Menge erreicht. Die Bundesregierung hat sich dazu verpflichtet, einen Bevollmächtigten für die Anliegen der Polonia zu berufen. Damit hat Warschau weiterhin einen Fuß in der Tür, das Endziel „Anerkennung als Minderheit“ am Köcheln zu halten. Für die Vertreter der deutschen Volksgruppe wurde hingegen einmal mehr deutlich: Berlin nimmt seine Schutz- und Obhutspflicht kaum wahr, keine nationale Minderheit in Polen bekommt aus ihrem Mutterland so wenig Rückhalt wie die deutsche. Am Runden Tisch standen die Interessen der Polnisch­stämmigen von Anfang an im Vor­dergrund und so haben sie auch überproportional in die Erklärung Eingang gefunden. Unsere Landsleute sehen dem Verlust ihrer Identität entgegen.


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