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18.06.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-11 vom 18. Juni 2011

Leserforum

Fragen, die mich als Deutsche quälen

Zu: „Heuchelei als Versöhnung“ (Nr. 22)

Politiker ohne Vaterland demonstrieren Macht ohne Geschichtsverstand. Lässt sich so das Verhalten Guido Westerwelles (FDP) kürzlich auf dem Dreiergipfel in Königsberg historisch einordnen?

Im vergangenen Jahr war es Bundeskanzlerin Angela Merkel, die anlässlich der Feierlichkeiten zum Kriegsende in Russland von „immerwährender Dankbarkeit gegenüber Russland“ sprach. In diesem Jahr leistet sich der amtierende Außenminister einen kaum zu überbietenden Fauxpas, indem er es auf dem Dreiergipfel in Königsberg tunlichst vermied, einen Kranz für die getöteten deutschen Zivilisten und gefallenen Soldaten niederzulegen.

Daher seien einige weitere Fragen erlaubt: Welcher gegenwärtige deutsche Politiker gedenkt derjenigen Deutschen, welche besonders in den letzten Kriegsmonaten Opfer der immer intensiver geführten Bombardements wurden? Wer gedenkt der vielen Deutschen, die aus ihrer seit Jahrhunderten angestammten Heimat vertrieben wurden und auf der Flucht schutzlos in klirrender Kälte feindlichen Fliegerangriffen ausgesetzt waren? Wer gedenkt der Deutschen, die auf Flüchtlingsschiffen in der Ostsee durch sowjetischen Beschuss den sicheren Tod fanden?

Wer gedenkt der vielen Deutschen, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges aus ihrer Heimat wie dem Sudetenland, Schlesien, Pommern sowie den osteuropäischen deutschen Siedlungsgebieten vertrieben wurden – in Viehwaggons eingepfercht? Wer gedenkt der vielen Deutschen, die in Flüchtlings- und Arbeitslagern der osteuropäischen Nachbarländer qualvoll dahinsiechten, von ihren Familien unwiderruflich getrennt? Von wem genau geht diese politisch inszenierte Exekution des deutschen Volkes durch Verschweigen der Qualen so vieler aus?

Fragen, die ich nicht beantworten kann, aber stellen muss, weil sie mich, als Deutsche, quälen! Fest steht jedenfalls: Namhafte Politiker unseres Landes und unserer Zeit geben öffentlich vor, davon überzeugt zu sein, dass es eine Kollektivschuld der Deutschen an den Kriegsverbrechen nicht gibt; die Handlungen derselben Politiker sprechen jedoch eine ganz andere Sprache. Hier gilt wieder einmal das Sprichwort: „Action speaks louder than words.“

Wie ist in besagtem Zusammenhang der Amtseid zu verstehen, den Mitglieder der Bundesregierung bei Amtsantritt leisten, in welchem es heißt, dass sie „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“ sich verpflichten? Wer, geschichtsvergessen und sein Vaterland nicht mehr kennend, dieses Volk aber zu regieren beansprucht, kann sich öffentlich nicht dazu bekennen, dass vielen Deutschen seinerzeit Schaden zugefügt worden ist?

Besteht hier ein Zusammenhang zwischen Westerwelles einseitiger Kranzniederlegung und den Enthüllungen über die Biografie der Bundeskanzlerin?

Ilona Dubalski-Westhof, Radevormwald

 

 

Wieder Königsberg

Zu: „Der treueste Kumpan des Massenmörders Stalin“ (Nr. 20)

Da ist, wie nie zuvor, über Kalinin zu lesen, den treuen Kumpan des Massenmörders Stalin. Nun endlich wissen es viele! Wir wünschen und erhoffen eine Europa-Vereinigung in ehrlich-herzerwärmender Brüderlichkeit auf Gottes schöner Welt. Kant lebte in Königsberg und hat Erleuchtung gebracht in seiner Weisheit, über alle Grenzen hinweg, zum ausgeglichenen, froh-erhabenen Menschsein.

Diese Stadt sollte nicht mehr Kaliningrad genannt werden, sondern sollte baldigst – wie es ihr gebührt – das schöne hochgeschätzte Königsberg sein!        

Elfriede Hardt, Bad Münder

 

 

Selbsterniedrigung

Zu: „Der 8. Mai will nicht vergehen“ (Nr. 19)

Als Französin habe ich vor fast 50 Jahren einen Oberschlesier geheiratet. In Deutschland habe ich mich sehr wohl gefühlt. Als Kind erlebte ich, wie die Wehrmacht meinen Heimatort besetzte. Die Soldaten verhielten sich sehr korrekt, wie auch meine Eltern bestätigten. Inzwischen hat sich das Bild geändert: Ich bin froh, auch noch die französische Staatsbürgerschaft zu besitzen, angesichts eines einst großen und stolzen Volkes, das heute vor allem und jedem nur noch kriecht, dessen Kanzlerin den Sieg der Roten Armee, die so viel Unglück über Deutschland gebracht hat, auch noch mit den Siegern feiert!

Ich bin überzeugt: Das wäre in meiner Heimat unmöglich, soviel Selbsterniedrigung traue ich keinem französischen Politiker zu.

Clotilde Kussin, Olsberg

 

 

Ideologie vor Sachverstand

Zu: „Volkspartei voller Fragezeichen“ (Nr. 22)

Eine bisher beispiellose Medienkampagne sorgt dafür, dass sich „Grün“ gewissermaßen wie ein Tsunami über dieses Land ergießt. Sicher war es für Grün-Rot von unbestreitbarem Vorteil, dass dank kräftiger medialer Mithilfe den Bürgern eine Atomangst-Psychose eingeimpft wurde.

Aber wie haben die bürgerlichen Parteien reagiert? Ein erbärmliches Hin und Her, kein klares Konzept erkennbar! Als erstes wurde der Sachverstand ausgeschaltet. Aber das ist hierzulande ja nichts Neues: Ideologie geht vor Sachverstand.

Und die Regierungskoalition lässt sich auch noch vor diesen Karren spannen. Die Wahldebakel sprechen wohl eine deutliche Sprache. Somit könnte die grüne Welle alsbald Mutter Merkel aus dem Kanzleramt spülen und sowohl Union als auch FDP in der Bedeutungslosigkeit versinken.

Aber die derzeitige Anti-Atom- Kampagne hat auch ihr Gutes. Dadurch hat der Bürger gar nicht so richtig wahrgenommen, welchen immensen Kapitaldienst die Bundesrepublik im Hinblick auf die Euro-Rettung zu leisten hat. Der Weg in die Schulden-Union ist geebnet, allen Warnungen führender Finanzexperten zum Trotz.

Ein weiterer Aspekt: Von den derzeit 612 Bundestagsabgeordneten entfallen mehr als drei Viertel auf die Berufsgruppen der Lehrer und Rechtsanwälte. Unbestritten sind es ehrbare Berufe. Doch Wirtschaftsexperten scheinen offenbar nicht geeignet, die Geschicke unseres Staates zu lenken.        

Ralf Möllering, Melle

 

 

Kontraproduktive Vorschläge

Zu: „Widersprüchliche Signale“ (Nr. 22)

Angeblich fehlten im April 69000 Ingenieure, der Schaden für die deutsche Wirtschaft betrage 2010 laut Verein Deutscher Ingenieure (VDI) 3,3 Milliarden Euro. Wenn diese Zahl in etwa stimmt, dann muss man wohl der Industrie empfehlen, die Gehälter sowohl für Anfänger (45000 bis 55000 Euro) als auch für Umsteiger anzuheben. Denn immer noch hängt die Attraktivität eines Berufes auch von der Höhe des damit möglichen Einkommens zusammen.

Ich kenne in meinem Bekanntenkreis mehrere Fälle, wo Ingenieure mit Familie und 15 Jahren Berufserfahrung nur 60000 Euro verdienen, ein Gehalt also, mit dem man heute nur sehr knapp eine vier- bis fünfköpfige Familie durchbringen kann.

Die Versuche der Industrie, Ingenieure aus dem Ausland abzuwerben, oder von Arbeitsministerin von der Leyen, mehr Frauen für die Ingenieurberufe zu interessieren, sind kontraproduktiv. Denn für deutsche Unternehmen abgeworbene Ingenieure fehlen natürlich in den Ursprungsländern und die Erhöhung der Erwerbstätigenquote bei Frauen würde weiter zur Erosion der Familie und den damit verbundenen Problemen beitragen.

Dr. Gert Teska, Bobenheim am Berg

 

 

Terroristen oder Freiheitskämpfer?

Zu: Krieg in Afghanistan

Mit großem Interesse verfolge ich, und, wie ich annehme, auch der Großteil der Bevölkerung. die Meldungen in allen deutschen Medien über die steigenden Verluste deutscher Soldaten in Afghanistan, die, wie unser Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sagt, in feigen, anonymen Sprengstoffattentaten getötet werden. Recht hat er, unser Verteidigungsminister, mit dieser Aussage. Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ja die Bundeswehrsoldaten dorthin geschickt hat, stößt ins selbe Horn.

Dazu ist jedoch zu fragen: Wurden diese Aufständischen, welche die ausländischen Soldaten, die sich auf ihrem Territorium befinden und von ihnen als Besatzer betrachtet werden, schon immer als Terroristen bezeichnet, wenn sie diese Soldaten feige und anonym töten – oder nennen wir sie eventuell Freiheitskämpfer, wenn sie unsere eigenen Interessen vertreten (im Moment wären es noch nicht mal unsere eigenen)? Ich denke da an die gegenwärtigen Aufstände in Nordafrika/Naher Osten oder besonders an den Zweiten Weltkrieg.

Nachdem Frankreich uns damals den Krieg erklärt hatte und die deutsche Wehrmacht daraufhin Frankreich besetzte, wurden Nacht für Nacht von der sogenannten Résistance (entspricht den heutigen Taliban) deutsche Soldaten durch „feige, anonyme Aktionen“ ermordet (wohlgemerkt: nach dem Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich!).

Waren das nun auch Terroristen oder aber Freiheitskämpfer? Nach der Haager Landkriegsordnung sind nach einem Waffenstillstand Partisanen-Aktionen nicht erlaubt und werden entsprechend geahndet.

Übrigens, hat eigentlich Afghanistan uns den Krieg erklärt, was unsere militärischen Aktionen dort legitimieren würde? Im Nürnberger Kriegsverbre­cherprozess wurde Deutschland ein für allemal untersagt, solche militärischen Aktionen zu unternehmen! Damals wurden unsere Militärs dafür gehenkt!

Außerdem: Sollte man nicht lieber den Bundesverteidi­gungs­minister, der solchen kriegerischen Aktionen vorsteht, Kriegsminister nennen? Das wäre doch ehrlicher.

Ich hätte noch eine Frage an die Redaktion: Können Sie mir sagen, warum die deutsche Regierung partout den Willen der überwältigenden Mehrheit des deutschen Volkes in Bezug auf das Afghanistan-Problem so konstant negiert?

Hannelore Müller, Landstuhl

 

 

Mitversichert

Zu: „Gesundheit – ein teurer Luxus?“ (Nr. 18)

Mit sehr großem Interesse habe ich einige Artikel in der PAZ über den Ausverkauf der Krankenkassen gelesen. Mit großer Wut bin ich an besagtem Artikel sowie an einem Leserbrief in Nr. 20 hängen geblieben. Was ich da gelesen habe, raubte mir fast den Verstand.

In den 60er-Jahren soll die BRD mit zwölf anderen Ländern einen Vertrag geschlossen haben, wonach die Familienclans hier legal lebender Ausländer, ob Sozialhilfeempfänger oder erwerbstätig, in deren Heimatländern über die deutschen Krankenkassen mitversichert sind. Dann wäre ja der Bankrott der Kassen zu erklären.

Wenn das, was da geschrieben steht, wahr ist, dann bitte ich doch im Interesse aller braven deutschen Krankenkassenbeitragszahler dieses Thema einmal aufzugreifen.          

Reimund Trompell, Helsa

 

 

Flucht ermöglicht

Zu: „Ostpreußen lebt“ (Nr. 22)

Mit ergreifenden Worten hat Stephan Grigat beim Ostpreußentreffen die anwesenden alten Soldaten der ehemaligen Deutschen Wehrmacht begrüßt. In der Tat, deutsche Soldaten haben unter Einsatz ihres Lebens die Flucht hunderttausender Ostpreußen ermöglicht. So auch die Einheit meines in Ostpreußen gefallenen Vaters, dessen Gebeine wie die von über 3000 deutschen Soldaten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Königsberg ruhen. Er erlebte das Inferno am 13. Januar 1945. Wie viele andere Wehrmachtseinheiten kämpfte sein Regiment hinhaltend bis zum Kessel von Heiligenbeil/Frisches Haff.

Nur wenige Soldaten gelangten letztlich über Pillau aus Ostpreußen heraus. Westerwelle hätte es gut zu Gesicht gestanden, auch hier einen Kranz niederzulegen.

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Ein Rigaer Student

Zu: „Ostpreußentreffen“

An unserem Stand des Landkreises Königsberg erschien ein junger Mann, rothaarig und mit Spitzbart, den ich spontan begrüßte: „Sie sind ein Student!“ Richtig geraten: ein lettischer Historiker aus Riga mit Interesse an Ostpreußen und besonders an der Kurischen Nehrung. Er sprach ein exaktes Deutsch mit harter Aussprache und stellte seine Freundin als „Kollegin von Kant“ vor. Er kaufte zwei Bücher und erbat eine Widmung in mein Buch „Auf nach Osten“. Ich schrieb: „Vielen Dank für Ihr Interesse an Ostpreußen!“

Das war mal eine besondere Begegnung, die nicht alle Tage vorkommt!           

D. Blankenagel, Duisburg

 

 

So etwas verkraften wir Ostpreußen mühelos!

Zu: „Ostpreußentreffen“

Schon der Samstag mit den vielen Besuchern aus nah und fern ließ ein schönes Veranstaltungsergebnis erwarten. Es war für alles gesorgt und gut vorbereitet. Alle ostpreußischen Kreise waren mit eigenen Ständen und Angeboten vertreten. Dazu kamen noch Informationsstände der Preußischen Allgemeinen Zeitung, Bund Junges Ostpreußen, es wurde Schmuck aus Bernstein sowie Marzipan feilgeboten – alle Stände waren dicht umlagert und für jeden war etwas dabei. So verging der erste Tag in einer tollen Stimmung.

Am Sonntag freuten wir uns alle auf die große Kundgebung. Schon gegen 10 Uhr war die Halle zu 90 Prozent besetzt. Es waren ja auch Redner angesagt wie der neue Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Stephan Grigat. Seine Rede wird so manchen Politikern noch lange in den Ohren klingen, was uns Zuhörer immer wieder zu großem Beifall veranlasste.

Weiter ging es mit einer Ansprache von Erika Steinbach – unserer Präsidentin. Sie wurde schon in den Gängen mit stürmischem Beifall begrüßt. Bei ihrer Ansprache und ihren Ausführungen für uns Ostpreußen wurde sie immer mit großem Beifall unterbrochen. Hier zeigt es sich wieder einmal, dass Frau Steinbach die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen ist und bleibt.

Kurz gesagt, wer am 28. und 29. Mai 2011 nicht dabei war, der hat viel verpasst, in allen Bereichen, die uns Ostpreußen und alle deutschen Heimatvertriebenen angehen. Schon die schöne thüringische Stadt Erfurt ist es wert, besucht zu werden. Die freundlichen Einwohner, die saubere Stadt, die herrlichen Kirchen, die Krämerbrücke und vieles mehr muss man erlebt haben.

Schwer vorstellbar, dass in so einer reizvollen Stadt ein Oberbürgermeister amtiert, der es nicht für notwendig hielt, einen Vertreter zu unserer gelungenen Veranstaltung zu schicken. Aber, liebe Teilnehmer, so etwas verkraften wir Ostpreußen mühelos, nicht wahr!

Es ist mir nicht schwer gefallen diese Zeilen zu schreiben, vielleicht im Namen vieler Ostpreußen.         

Erich Kerwien, Leipzig

 

 

Todesfälle wegen Feiertagen?

Zu: „Gesundheit – ein teurer Luxus?“ (Nr. 18)

Darf ich einmal ganz simpel fragen, ob Untersuchungen darüber existieren, wie viele Fälle es gibt, wo Patienten, also Kranke, wegen unserer extrem vielen Feiertage nicht nur schlechter behandelt werden, sondern sogar deshalb starben?

Es geht nicht nur um die Tage selbst, sondern vor allem auch um die damit verbundenen sogenannten Brückentage, woraus sehr oft eine Spanne von drei bis vier Tagen resultiert, an denen zum Beispiel die Chefärzte bis hin zu den sie vertretenden leitenden Ärzten über Tage nicht anwesend sind.

Die Ausrede, dass immer für die Versorgung gesorgt sei, also fachlich kompetente, vor allem erfahrene Kräfte – nicht irgendein Approbierter – anwesend seien, kann in keinem Fall akzeptiert werden, weil es einfach nur selten stimmt!

Nicht die Ärzte sind primär hieran schuld – von extremer Ausnutzung von Urlaub einmal abgesehen, was auch vorkommt  –, sondern die Kliniken mit viel zu wenig Personal. Ich bin gespannt!

Dr. Ernst Nordmann, Köln


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