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25.06.11 / Geschenk für den König

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-11 vom 25. Juni 2011

Geschenk für den König

Vor 200 Jahren erhielt der damalige preußische König Fried­rich Wilhelm III. von Valentin von Massow eine gebundene Mappe mit 50 besonders sorgfältig ausgeführten Reinzeichnungen nach Entwürfen für sämtliche Bauten, die zwischen 1797 und 1804 in Paretz errichtet worden waren. Massow, ab 1792 Hofmarschall Friedrich Wilhelms und ab 1797 auch Intendant der königlichen Schlösser und Gärten, zeichnete verantwortlich für die Gesamtplanung und Leitung der Umgestaltung des Dorfes Paretz.

Aus Anlass dieses Jubiläums hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) eine Präsentation mit den wichtigsten Informationen über die Geschichte und Bedeutung dieses Geschenks sowie über den Initiator und Schenkenden, Valentin von Massow, zusammengestellt. Auch das originale „Skizzenbuch“ ist bis zum 21. August dieses Jahres dienstag bis sonntags von 10 bis 18 Uhr im Schloss Paretz zu sehen.

Bei den maßstäblich ausgeführten und fein aquarellierten Federzeichnungen handelt es sich um sehr exakt ausgeführte, bis ins Detail gehende Wiedergaben der einzelnen Gebäude, Gehöfte und Parkbauten. Sie vermitteln uns eine Vorstellung von der baukünstlerischen Qualität der häufig nicht mehr erhaltenen oder nachträglich veränderten Bauten. Das Paretzer Skizzenbuch ist damit bis heute eine einzigartige Quelle für die Geschichte sowie denkmalgerechte Erhaltung und Rückgewinnung dieses um 1800 hochmodernen Musterdorfes.

Ermöglicht wurde die kleine Schau, die sich dem Rundgang durch die historischen Schlossräume anschließt, durch finanzielle Zuwendungen von Henrike Reemtsma-Neidel über die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. sowie von Helga Breuninger, Vorsitzende der Breuninger-Stiftung, und Volker Donath, Vorsitzendem der Stiftung Paretz.

Das Dorf Paretz bei Potsdam gilt als Musterbeispiel preußischer Landbaukunst um 1800 in der Mark Brandenburg. Die planmäßig angelegte und mit hohem ästhetischen Anspruch ausgeführte Siedlung erfüllte sowohl die Ansprüche an einen königlichen Landsitz als auch die Anforderungen an ein funktionierendes Bauerndorf. Das moderne, sich durch die Anwendung neuer Bautechniken auszeichnende Dorfbild stand darüber hinaus in harmonischem Einklang mit der weiten Landschaft des Havellandes. Das Dorf gilt als Hauptwerk der Architekten David und Friedrich Gilly.

Der Ausbau von Paretz war die anspruchvollste Aufgabe für von Massow, der seine eigene Gutsanlage in Steinhöfel schon ab 1790 durch David Gilly umgestalten ließ. Ein Besuch des Kronprinzenpaares 1794 vor Ort gab den wohl entscheidenden Impuls für den Erwerb und die Neugestaltung von Paretz ab 1797. Das junge Thronfolgerpaar, Friedrich Wilhelm (III.) und Luise, hatte Paretz 1797 zu dem Ort bestimmt, an dem es für einige wenige Sommerwochen ein vergleichsweise zwangloses, vergnügtes höfisches Leben führen konnte, losgelöst von der strengen Etikette in Berlin und Potsdam. PAZ

Nähere Informationen erteilt das Schloss Paretz, Parkring 7, 14669 Paretz, Telefon (0331) 9694-200/ -201, Fax (0331) 9694-107, E-Mail: info@spsg.de


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