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25.06.11 / Eine Kindheit auf St. Pauli / Authentischer Blick auf einen besonderen Hamburger Stadtteil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-11 vom 25. Juni 2011

Eine Kindheit auf St. Pauli
Authentischer Blick auf einen besonderen Hamburger Stadtteil

Eine Kindheit auf St. Pauli, dem „Sündenbabel“ von Hamburg, kann das gut gehen? Und ob. Liest man die Erinnerungen von Konrad (Kalle) Lorenz, dann gewinnt selbst der Hamburger Leser einen neuen Blick auf das Rotlichtviertel der Hansestadt. Die Kinder, die dort in der Nachkriegszeit heranwuchsen, kamen mit den Damen des horizontalen Gewerbes kaum in Berührung, wichtiger war ihnen das Spielen in den Trümmern und die Freundschaft unter Jungs, eben eine „ganz normale“ Kindheit nach dem Krieg, wenn auch manche Spiele heute brutal anmuten. Eindrucksvoll schildert Lorenz die Rückkehr seines Vaters aus der Gefangenschaft und wie der mit einem Leben zurechtkommt, in dem die Frauen das Sagen haben. Er sei „wunschlos unglücklich“ gewesen. Doch scheint der Sohn ihm näher zu kommen als Mutter und Großmutter, in deren Spannungsfeld Kalle aufwächst und dem er schließlich entflieht, indem er zur See fährt. Ein authentischer Roman über eine besondere Zeit. os

Konrad Lorenz: „Rohrkrepierer – Eine Jugend auf St. Pauli“, Edition Temmen, Bremen 2011, 384 Seiten, broschiert, 12,90 Euro


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