Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-11 vom 02. Juli 2011
Die Schwäche der anderen Die Debatten nach dem Grünen-Parteitag zum Atomausstieg vergangenen Sonnabend in Berlin drehten sich alle um zwei Fragen: Hat sich die einstmalige Sponti-Partei nun endgültig unter den „Großen“ etabliert? Oder war dies bereits der Beginn der „Entzauberung der Grünen“ („Focus“-Titel vergangenen Montag)? Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, verweist darauf, dass die Grünen nur von der Profilschwäche der anderen Parteien und vor allem vom Wählerverdruss profitierten. Bei näherer Betrachtung sei der Rückhalt der Partei im Volk bei Weitem nicht so stark, wie es einzelne Wahlergebnisse und die von Grünen-freundlichen Journalisten verbreitete Stimmung glauben mache. Daher erscheint ihm die Partei als „Scheinriese“. Andere Beobachter greifen den Zusammenhang von Wählerverdruss und Grünen-Erfolg zwar auf, deuten ihn jedoch anders: Die Partei von Jürgen Trittin steche die anderen aus, weil die Deutschen bei ihr im Unterschied zu Union, SPD oder FDP ein klares Profil zu erkennen glauben. Dieses Profil sorge dafür, dass dem Ansehen der Grünen bislang auch klare Niederlagen oder die jähe Abkehr von Wahlversprechen kaum geschadet hätten wie etwa in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder demnächst in Baden-Württemberg („S 21“). Zudem droht den Grünen von den übrigen Bundestagsparteien derzeit wenig Gefahr. Union und FDP geben ihren potenziellen Wählern mehr Anlass zur Verzweiflung denn zur Begeisterung. Die SPD bleibt trotz ihrer Möglichkeiten als Oppositionspartei erstaunlich blass und die Linke reibt sich gerade in einem Streit über Antisemitismus in den eigenen Reihen auf. Hans Heckel |
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