25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.07.11 / Vom Tausch zur Inflation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-11 vom 02. Juli 2011

Vom Tausch zur Inflation

Die erste Form des Handels war der Tauschhandel. Wenn sich mehr als zwei Parteien an diesem Tauschhandel beteiligen, wird es kompliziert und es bietet sich der Gebrauch eines Zwischentauschmittels an. Dieses „Geld“ genannte Zwischentauschmittel unterscheidet sich von anderen Tauschmitteln dadurch, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern auf Grund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt wird.

Als Zwischentauschmittel bürgerten sich insbesondere Edelmetalle ein. Sie erfreuten sich einer stetigen Beliebtheit, waren pflegeleicht, verdarben nicht mit der Zeit und ließen sich teilen, ohne dadurch an Wert zu verlieren. In der Gewichtsgeldwirtschaft ergab sich der Wert einer Ware durch die Angabe der Menge eines Edelmetalls, die man dafür im Tausch bekam.

Da es mit Aufwand verbunden war, Edelmetalle zu teilen, und man nicht immer mit einer Waage herumlaufen wollte, setzte sich die Kurantmünze durch. Hierbei handelte es sich um handliche Edelmetallstücke in Münzform, deren Gewicht man nicht mehr wiegen musste, sondern dem Aufdruck entnehmen konnte.

Da bei größeren Geschäften eine größere Anzahl von Kurantmünzen vonnöten war und diese ein nicht unerhebliches Gewicht auf die Waage brachten, setzte sich Papiergeld durch. Sowohl private als auch staatliche Banken nahmen Münzen gegen Quittung in Verwahrung. Diese Quittungen waren handlicher als die Münzen, dienten jedoch wie diese als Zahlungsmittel. Diese Quittungen hießen „Banknoten“ und die Banken, welche die Banknoten ausstellten, „Notenbanken“.

Die Einführung von Banknoten führte noch nicht zur Inflation, so lange die sie ausgebende Stelle der Deckungspflicht unterlag, sprich gezwungen war, die ausgegebenen Quittungen auf Wunsch ihres Besitzers einzulösen. Allerdings erlagen Staaten immer wieder der Versuchung, gerade in Kriegs- und Krisenzeiten viel mehr Banknoten drucken zu lassen, als Sicherheiten in den Tresoren lagen, und die Noteneinlösungspflicht einfach aufzuheben. Bis zur Inflation war es dann nicht mehr weit.         M.R.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren