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02.07.11 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-11 vom 02. Juli 2011

Leserforum

»Warum habt ihr das geschehen lassen?«

Zu: „Der Politik ist es egal“ (Nr. 21)

Keinem der heute bekannten Politiker und der derzeitigen politischen Parteien trauen wir Ehrlichkeit und Führungsqualität zu, ein so zusammenbrechendes Land aus der Krise zu führen. Wenn nämlich die sozialen Probleme im Inland und dazu die Euro-Finanzprobleme des Auslands nicht mehr mit deutschem Geld geregelt werden können, werden andere als heutige Lösungswege, andere politische Ideen statt der bisherigen Wahlbestechungen die politische Diskussion bestimmen und auch die heutigen Tabu-Themen von Demagogen des linken oder rechten Randes mobilisiert werden, um die Versäumnisse der Altparteien und Altpolitiker zu brandmarken und den politischen Kampf anzuheizen.

So sicher wie der zweite Teil der Krise kommen wird und muss, werden über die wirtschaftlichen und politischen Folgen dieser Krise die unfähigen Politiker und Parteien hinweggefegt und tief greifende Veränderungen entstehen. Die Krise der 30er-Jahre hat in den USA und den meisten europäischen Ländern zu Sozialismus, im schlimmsten Fall zu Nationalsozialismus und Kommunismus geführt. Wir können nur hoffen, dass uns in der kommenden Krise Demagogen und Extremismus erspart bleiben und die Sanierung per Saldo demokratisch bleibt.

Dennoch werden unsere Kinder die gleiche Frage an uns wie wir selbst an unsere Eltern stellen: „Warum habt ihr das geschehen lassen?“ Wir haben nämlich Bankenherrschaft (Plutokratie statt Demokratie), Immigration und den Konkurs unseres Wohlstandes und unserer Sozialsysteme ebenso wenig verhindern können wie unsere Väter das damalige Unheil. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die schädlichen gesellschafts- und wohlstandsvernichtenden Weichenstellungen heute nicht mehr national, sondern international gesteuert und erzwungen werden.

Prof. Dr. Eberhard Hamer, Hannover

 

 

Ein Almosen nur

Zu: Ein Prozent Rentenerhöhung

Warum sind die deutschen Rentner so still? Es hat ihnen die Sprache verschlagen! Unsere demokratisch legitimierten Volksvertreter, die sich ungeniert die Taschen vollstopfen, die uns nicht einmal den jährlichen Kaufkraftschwund ausgleichen, die nur noch von der Hälfte der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt werden, erdreisten sich, uns Rentnern mit einer „Ein-Prozent-Rentenerhöhung“ abzuspeisen.

Die sollen sich die Almosen in die Haare stecken! Den Rest können sie nach Griechenland spenden … 

Horst Ernst Zarbock, Kassel

 

 

Was haben wir nicht alles bezahlt!

Zu: Vertriebene

„Es ist doch alles schon so lange her“, zitiert Ruth Geede eine Gesprächspartnerin. Eben! Gerade darum ist es eine Schande, dass zwei wichtige Tatsachen in all den vielen Jahren noch nie zum Gegenstand der Erörterung gemacht wurden. Und doch sollte man, sollten wir sie tagtäglich unablässig und überall verbreiten und verkünden.

Forderungen, Forderungen, Forderungen! Renten, Wiedergutmachung, Zwangsarbeiterentschädigung und was den Polen an Geldforderungen noch so einfiel durch die Jahre. Was haben wir ihnen schon alles gezahlt! Und dabei waren sie doch mit unserem ostdeutschen Land und allem, was darin war, schon überreichlich „entschädigt“. Warum hat ihnen das noch kein verantwortlicher Politiker gesagt oder vorgerechnet? Spätestens nach den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen.

Wenn sich das deutsche Volk wirklich schuldig gemacht hat, so doch das ganze Volk, alle, auch die, die uns jahrzehntelang angegriffen, angegeifert und gedemütigt haben. Auch die Großsprecher und Gutmenschen. Auch ihre Schuld haben wir bezahlt. Dafür schulden sie uns Dank. In jeder Stadt hätten sie uns eine Gedenk- und Dankesstätte bauen müssen, schon vor Jahren.

Ilse Conrad-Kowalski, Lübeck

 

 

Nicht gemeint

Zu: „An Rosa denken“ (Nr. 20)

Jan Heitmann hat zwar Rosa Luxemburgs Freiheitsforderung im internen Richtungsstreit der Kommunisten angeführt, jedoch nicht deutlich gemacht, dass die Freiheit der anderen Andersdenkenden nicht gemeint war. Nach der Parole „Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns“ wurden alle anderen zu Todfeinden erklärt. Sie stand ebenso zur Gewaltrevolution wie ihre losschlagenden Genossen. Diese wurden von ihr kritisiert mit den Worten: „Ihr sollt erst losschlagen, wenn wir stark genug sind.“ Dieser Sachverhalt sollte auch von der PAZ, vor allem wegen der jungen Leser, beachtet werden. Weiteres in meiner Zeitzeugenbiografie „Ich glaube ihnen allen nicht“, welche ich unserer Jugend gewidmet habe, zum besseren Verständnis des 20. Jahrhunderts.         

Martin Schröder, Detmold

 

 

Rückgrat statt Gartenschlauch

Leserbrief zu: „Selbsterniedrigung“ (Nr. 24)

Die mit einem Deutschen verheiratete Französin Frau Kussin  aus Olsberg beschreibt mit ihren kritischen Ausführungen in ihrem Leserbrief in schmerzlicher Weise den Zustand und die Befindlichkeit deutscher Gesellschaftspolitik in dem krampfhaften Bemühen um politisch vermeintlich korrekte Vergangenheitsbewältigung.

Selbsterniedrigender Kotau ist dabei ein beliebtes Instrument deutscher Politprominenz. Höchst peinliche Auftritte wie in letzter Zeit die des Bundespräsidenten Christian Wulff, der Kanzlerin Angela Merkel und des Außenministers Guido Westerwelle in diesem Zusammenhang sind deutliche Zeichen geschichtslos verinnerlichter Würdelosigkeit.

Gerard Menuhin, Sohn des großen jüdischen Violinisten Yehudi Menuhin, charakterisiert in seiner Antwort an seine politisch korrekten Vertreiber aus der Stiftung seines Vaters die Begegnung mit solchen „Persönlichkeiten“ so:

„Im Zusammenhang mit meiner Stiftungstätigkeit lernte ich eine Sorte von Funktionären und bundesrepublikanischen Prominenten in voller Pracht näher kennen, denen das Schick­sal ihres Landes herzlich gleichgültig ist.

Selbst die leiseste Empfehlung, den implantierten Gartenschlauch wieder gegen ein gutes altes deutsches Rückrat auszuwechseln, wies man mir gegenüber in diesen Kreisen schrill zurück, als handle es sich um ein unmoralisches Angebot“.

Otto Schmidt, Hamburg

 

 

Was nicht in den Schulbüchern steht

Zu: „Der Krieg zweier Angreifer“ (Nr. 24)

Nach Mitteilung aus dem Kreml sollen in diesen Tagen weitere „wichtige Geheimdokumente“ zum Ausbruch des „Großen Vaterländischen Krieges“ freigegeben werden. Heinz Magenheimer und andere als Revisionisten beschimpfte Historiker dürfen Interessantes zur Frage erwarten, wer nun endgültig für die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges in Anspruch genommen wird. Vielleicht stimmt es gar nicht, wonach Stalin nach dem Abschluss des Molotow-Ribbentrop-Paktes einen „Freudenschrei“ mit den Worten ausgestoßen hat: „Ich habe Hitler hinters Licht geführt!“ (Nikolai Chruschtschow, „Erinnerungen“).

Vielleicht hat der Flugzeugkonstrukteur Jakolew in seinem Buch „Ziel des Lebens“ (Moskau 1982) schamlos gelogen, als er schrieb, Stalin hätte ihn bereits im März 1940 zum Kauf von Kampfflugzeugen nach Deutschland geschickt mit den Worten: „Sorgen Sie dafür, dass unsere Leute die deutschen Flugzeuge studieren. Vergleichen Sie diese Maschinen mit unseren Neuentwicklungen. Sie müssen lernen, sie zu bekämpfen.“

Er schreibt weiter: „Genau ein Jahr vor dem faschistischen Überfall auf unser Land trafen in Mos­kau fünf Jagdflugzeuge Messerschmitt 109, zwei Bomber Junkers 88, zwei Bomber Dornier 215 sowie die jüngste Entwicklung, der Jäger Heinkel 100, ein.“

Eine andere Offizierskommission der Roten Armee durfte noch im Frühjahr 1941 mit Hitlers Zustimmung in deutschen Panzerfabriken und Panzerschulen herumspionieren. Man zeigte ihnen den Panzer IV. Die Sowjets wollten nicht glauben, dass dies der schwerste deutsche Panzertyp sei (Guderian in „Erinnerung eines Soldaten“), hatten sie doch selbst schon den hervorragenden schweren Panzer T 34 in der Entwicklung, gegen den die deutsche Pak 35/36 nichts ausrichten konnte. „8,8 Flak nach vorn oder türmen!“, hieß die Parole.

Mit seinem blinden Vertrauen zu Stalin, der bereits am 15. August 1939 gemeinsam mit England und Frankreich gegen Deutschland losschlagen wollte, schaufelte sich Hitler selbst sein Grab. Es ist die Tragik der Deutschen, dass sein tödlicher Schuss mindestens vier Jahre zu spät erfolgte.

Mit dem Erhalt des Friedens in einem geeinten Deutschland, unter dem Schutz der deutschen Wehrmacht, wäre die Geschichte Mitteleuropas sehr viel glück­licher verlaufen – vorausgesetzt, man hätte notorische Kriegshetzer wie den Chefberater des britischen Außenministers Sir Robert Vansittard vorher zur Räson gebracht. Ihm zufolge sei „… das Deutsche Reich und die Reichsidee seit 75 Jahren der Fluch der Welt … der Feind ist das Deutsche Reich und nicht nur der Nazismus!“ Diese Wahrheit findet man allerdings in keinem BRD-Schulbuch.          

Dieter Bock, Burgstall

 

 

»Haben Sie einen Vers dafür?«

Zu: „Preußische Revolutionäre“ (Nr. 24)

In dem Artikel von Menno Aden wird behauptet, ich zitiere: „Copernicus widerlegte die auch aus der Bibel begründete Behauptung, die Erde stehe in der Mitte des Kosmos“. Ich wiederhole eine Frage eines alten Bibelschulleh-rers: „Haben Sie einen Vers da-für?“ Ich lese die Bibel regelmäßig seit über 30 Jahren. Mir ist es noch nie aufgefallen, dass die Bibel so etwas behauptet habe.

Im Gegenteil lesen wir, zum Beispiel, bei Jesaja 55,9: „Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Zwar redet die Bibel oft aus dem Standpunkt des Menschen und seines Betrachtens, wie in 2. Samuel 23:4 „wenn die Sonne aufgeht“, oder vom Sonnenuntergang, so wie in 1 Könige 22,36: „und als die Sonne unterging“. Aber meines Wissens würde kein denkender Mensch in unserem Land heute je auf den Gedanken kommen, die Sonne gehe tatsächlich auf oder unter. Der Beobachter berichtet, wie er immer seine Umwelt erfährt und wahrnimmt. Darunter ist nicht unbedingt eine wissenschaftliche Behauptung zu verstehen. Sollen wir denken, der Meteorologe sei „von Sinnen“, wenn er bei der nächsten Wettervorhersage vom Sonnenauf- und -untergang spricht? Vielleicht sollte Herr Aden, bevor er Unwahrheiten über die Bibel verbreitet, die Bibel lesen.         

William Hinderliter, Kiel

 

 

Durch Euro und EU in Ketten gelegt – Für ein Europa der Vaterländer

Zu: „Auf dem Weg in die Knechtschaft“ (Nr. 25)

Der Euro ist die einheitliche Währung einer internationalen Institution, die in Übereinstimmung ihre eigene Verfassung, die Verträge von Maastricht und Lissabon, gebrochen hat. Der Euro wird letztlich von einem staaten­ähnlichen Gebilde getragen, das im Gegensatz zu bürgerlichen Rechtsvorstellungen existiert. Mit dem Vertrag von Maastricht sollten die Haushalte der Mitglieder gegen Überschuldungen gesichert werden. Die Verträge wurden durch die Realität einer unmöglichen Finanzpolitik aller Mitgliedsstaaten ad absurdum geführt.

Die Währung wurde auf keiner einheitlichen Gesetzgebung für Wirtschaft, Finanzen und Sozialwesen aufgebaut. 27 Sprachen, 27 nationale separate Ansprüche, 27 Souveränitäten können kein gemeinsames Staatengebilde tragen. Konzessionen und Rücksichtnahmen auf die individuellen Interessen der Teilnehmer verwehren ein zielgerichtetes, konstruktives Handeln.

Die Völker Europas sind nicht durch demokratische Regeln zusammengeführt worden. Unter ihrem Ausschluss hat eine logenähnliche Mafia der Regierungen Abkommen und Verträge geschlossen.

Der Zwang zum Euro wurde durch die deutsche Wiedervereinigung ausgelöst. Die EU war als Kette für ein potentiell unzuverlässiges und für den Frieden der Welt gefährliches Deutschland geschaffen. Sie war von Anfang an ein politisches Machtmittel gegen die absolute Souveränität des wiedervereinten Deutschland. So hat es EU-Kommissar Verheugen öffentlich bestätigt. Die EU und den Euro muss man also aus dieser Perspektive bewerten.

Die Deckung des Euro ist die Bindung an den US-Dollar. Die Überschuldung der Vereinigten Staaten ist höher als die Griechenlands. Die Haushaltsschulden der EU-Mitgliedsstaaten sind nicht mehr rückzahlbar, also haben beide Währungen keine Deckungssubstanz. Der innere Wert des Euro ist ein Bluff.

Es ist ein Irrtum, dass der Euro notwendig sei. Deutschland und seine Nachbarländer haben zur Zeit der D-Mark gut und sicher miteinander gelebt. Das deutsche Wirtschaftswunder und die nachfolgende Prosperität der Bundesrepublik waren das Ergebnis einer von der Parteipolitik unabhängigen Währungspolitik. Die für den Euro vorgeschobenen Vorteile sind geradezu Augenwischerei. Die hätten sich für alle benachbarten europäischen Länder in einem noch größeren Ausmaß unter einer allgemein anerkannten DM ergeben. Die Entwicklung der europäischen Staaten wäre unter Wahrung der im Wettbewerb gegeneinander stehenden Währungen bis heute gar erfolgreicher verlaufen.

Die Einführung des Euro hat die Gemeinschaft sehr viel Geld gekostet. Die Kosten seiner Abschaffung jedoch könnten für eine reformierte europäische Perspektive produktiv sein, denn sie würde Hoffnung vermitteln.

Der Euro ist das Symbol für eine Politik, die wieder einmal auf der Basis der Göttin Vernunft Völker- und Menschenrecht schaffen sollte. Es ist die Hybris verantwortungsloser Prinzipalen, naturgegebene Verhältnisse nach ihrer Sicht und ihrem Interesse ändern zu wollen.

Die Katastrophe des Euro stellt in der Tat die Frage nach seiner Notwendigkeit. Kann Europa auf der Basis der von den europäischen Völkern nicht verstandenen, nie akzeptierten Verträge, einer Pseudoverfassung, die der Fakten wegen gebrochen wurde, weitergeführt werden?

Ohne eine Änderung der Struktur hin zu einem Europa der Vaterländer, wie es Charles de Gaulle vorschwebte, unter Wahrung der Individualitäten der Mitgliedstaaten kann es keine erfolgreiche Zukunft geben. Auch in einer solchen Konstruktion können Kriege ausgeschlossen werden, wenn der Wille dazu besteht.

Der Euro ist das Sigel unter die Absicht geworden, Deutschland in relativierter Souveränität für alle Zeit alle Risiken europäischer und außereuropäischer Staaten auffangen zu lassen. Der Euro sollte von vornherein die Aufgabe haben, schwache Teile Europas an deutscher Wirtschaftsleistung teilhaben zu lassen. Die ursprünglich noch vorgegebenen Individualismen wurden folgerichtig durch die geschaffenen Fakten zu einer Transferunion umfunktioniert. Die Produktivität vermehrter deutscher Arbeitsplätze dient nunmehr nicht dazu, die eigenen deutschen Haushaltsschulden zu begleichen, sondern zusätzlich die Schulden Europas zu schultern.

Eine geordnete Abkehr vom Euro wird nicht mehr möglich sein. Die praktizierte „kreative Buchhaltung“ hat sich bereits zu weit von den Grundsätzen ordentlicher Buchführung entfernt.

Herbert Gassen, Bruchköbel


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