19.04.2024

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09.07.11 / Sinneswandel?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-11 vom 09. Juli 2011

Sinneswandel?
von Manuela Rosenthal-Kappi

Es erstaunt, wenn man bei RIA Novosti, einer der großen russischen Nachrichtenagenturen, so deutliche Worte über einen offensichtlichen Missstand zu lesen bekommt.

Im Mai beging der deutsche Außenminister Guido Westerwelle in Königsberg den Fauxpas, sich an der Kranzniederlegung am „Mahnmal der 1200 Gardisten“ zu beteiligen, ohne nach den deutschen Opfern des Zweiten Weltkriegs zu fragen.  Die Gedenkstätte iin Königsberg wurde am 30. September 1945 für die Soldaten der 11. Gardearmee errichtet, die beim Sturm auf Königsberg gefallen sind. Nun erfährt man, dass es mit der viel zitierten und nach außen gezeigten Heldenverehrung der Russen doch nicht so weit her ist. Auf die in Gräbern des Ersten Weltkrieges ruhenden Soldaten wurde keine Rücksicht genommen, als man die Friedhöfe geschliffen hatte, für Erhalt und Pflege der Grabanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg fehlt schlicht das Geld, weil Kommerz wichtiger ist als ehrendes Andenken.

Ähnlich wie Westerwelle gerät Regierungschef Wladimir Putin in die Kritik, der in Frankreich der Einweihung eines Friedhofs − immerhin für russische Soldaten − beiwohnte, aber zu Hause weder Angehörige noch private Organisationen unterstützt, die nach den Gräbern ihrer gefallenen Angehörigen suchen.

Viel erstaunlicher ist der Satz der beiden Autoren Alexander Panfilow und Katerina Borsunowa: „Die Führung in Moskau vertrieb die Ortsansässigen und zerstörte das deutsche kulturelle und geistige Erbe.“ Zeichnet sich hier ein Sinneswandel der geistigen Elite bei der Bewertung der ostpreußischen Geschichte ab?


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