16.04.2024

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09.07.11 / Ansprechereien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-11 vom 09. Juli 2011

Ansprechereien

Menschenrechte anzusprechen
wird versprochen dann und wann,
und der Vorsatz mag bestechen,
nur wie spricht man die denn an?

Etwa mit Grüß Gott, ihr Lieben?
Ob man Freundschaft sagen soll?
Klingt Schalom zu übertrieben?
Wie verlangt’s das Protokoll?

Nun, nicht Menschenrechte
kommen
auf Besuch, und das erklärt
das Dilemma aller
Frommen,
wenn ein Wen sie mal beehrt:

Will der nicht die Griechen retten,
und den Euro obendrein?
Will er nicht auch Wogen glätten
am Finanzmarkt allgemein?

Und zu keck was angesprochen,
wäre glatt – Weiwei geschrien –
wie ins Wespennest gestochen,
kurz wie Gift statt Medizin!

Ja, wer noch so tugendlüstern,
hat im Amt sogar die Pflicht,
manches höchstens anzuflüstern,
wenn’s der Staatsraison entspricht.

Denn pastorenhafte Schwaden
schaden bloß dem eignen Land,
und das Volk hat’s auszubaden!
Sagt allein schon Hausverstand.

Gegenüber Schwachen aber
oder Feinden allemal
zeugt das Menschenrechtsgelaber
dann erst recht von Scheinmoral:

Eigne Bürger zu verschaukeln
ist der wahre Zweck dabei!
Ihnen nämlich vorzugaukeln,
ach wie seien sie doch frei!

Sollen eben nicht
entdecken,
dass vor lauter Beistandszwang
längst in Schuldknechtschaft
sie stecken,
tief und wohl ihr Leben lang ...

Pannonicus


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