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16.07.11 / Locken mit Zinsen / Ausländische Banken entdecken deutsche Anleger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-11 vom 16. Juli 2011

Locken mit Zinsen
Ausländische Banken entdecken deutsche Anleger

Wie erklärt eine Bank ihren Kunden, dass sie für Tagesgeld nicht einmal ein Prozent bezahlt, wenn Institute wie die Bank of Scotland mit über zwei Prozent werben? Bisher hatten derartige Lockangebote nur für begrenzte Anlagebeträge und für eine begrenzte Zeit gegolten, doch die Bank of Scotland wirbt nun damit, genau das nicht zu tun, und versucht so, das Geld deutscher Sparer einzusammeln. Das Kreditinstitut mit Hauptsitz in Edinburgh ist nicht das einzige, das die deutschen Anleger für sich entdeckt hat.

Da etablierte deutsche Banken ihren Kunden für die überwiegend kurzfristig und konservativ angelegten Gelder trotz einer Inflation von über zwei Prozent und Erhöhung der Leitzinsen nur geringe Zinsen zahlen, ist es für die „Ausländer“ einfach, hier billig Geld zu bekommen. Seit April geht die russische VTB und seit dem 1. Juli die niederländische ABN Amro mit ihrer Tochter Moneyou in Deutschland auf Kundenfang. Aber auch in der Finanzkrise gestrauchelte Banken wie die IKB und die Commerzbank kämpfen mit höheren Zinsen um Tagesgelder. Ein Grund für die Entdeckung der deutschen Sparer sind die 2013 in Kraft tretenden international gültigen Eigenkapitalvorschriften, bei denen Kundengelder viel zählen. Außerdem hat die Finanzkrise gezeigt, dass es sinnvoll ist, bei der Refinanzierung nicht zu sehr auf den Kapitalmarkt zu setzen. Zudem kann man hier billig angeworbenes Geld im weltweiten Geschäft gewinnbringend einsetzen. Die neuen Mitbewerber setzen die deutschen Banken unter Druck, sie müssen höhere Zinsen zahlen – was nur gut für den Kunden ist, solange der Preiskampf nicht ruinöse Züge annimmt. Bel


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