28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
16.07.11 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-11 vom 16. Juli 2011

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Mehr Geburten als Todesfälle

Berlin – Erstmals seit Jahrzehnten sind in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg 2010 wieder mehr Menschen geboren worden als starben. Während in Hamburg der Geburtenüberschuss gut 300 Personen betrug, waren es in der Hauptstadt fast 400. In allen übrigen Bundesländern wurde ein Sterbeüberschuss verbucht. Daher schrumpfte die Bevölkerung Deutschlands trotz positivem Wanderungssaldo weiter. H.H.

 

Spanier wollen nach Deutschland

Nürnberg – Auf der Jobbörse der EU-Kommission haben sich in den vergangenen Monaten bereits 17000 junge Spanier gezielt nach einer Arbeitsmöglichkeit in Deutschland erkundigt, so die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg. Mit einer Jugendarbeitslosigkeit von rund 45 Prozent bietet ihnen die Heimat kaum noch Chancen. Die Zahl der Teilnehmer bei Deutschkursen der Goethe-Institute in Spanien hat sich im Jahresverlauf verdoppelt. H.H.

 

Klügster Lieblingsfeind

Eines spricht ihm niemand ab: seine Chuzpe. Selbstbewusst verbindet Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti sein eigenes Schicksal mit dem seines Landes und des Euro: „Wenn ich stürze, stürzt Italien. Wenn Italien stürzt, ein Land, das zu groß ist, um gerettet zu werden, dann stürzt der Euro.“

Der 1947 geborene Juraprofessor kam 1994 zur Politik, als er als Mitglied der zentristischen Patto Segni in die Abgeordnetenkammer einzog. Noch im gleichen Jahr schloss er sich der Forza Italia an und wurde Finanzminister im ersten Kabinett von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. In dessen zweitem Kabinett diente der ehemals überzeugte Sozialist als Finanz- und Wirtschaftsminister, trat aber 2004 nach Kritik an seiner Haushaltspolitik zurück. Im September 2005 kehrte er in das Amt zurück, bis er von 2006 bis 2008 vorübergehend als Vizepräsident des Parlaments fungierte, bevor er 2008 erneut Finanz- und Wirtschaftsminister wurde. Er gilt als kühler Analytiker, dem nationale Interessen näherstehen als eine Marktöffnung. In der Euro-Krise tritt Tremonti, im Urteil des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair der „gebildetste Wirtschaftsminister Europas“, für einen rigorosen Sparkurs ein. Damit steht er im Kreuzfeuer der Kritik vor allem seiner eigenen Parteifreunde, die ihm vorwerfen, das Wirtschaftswachstum zu behindern und der Regierungskoalition zu schaden. Allerdings mag Berlusconi den klugen Kopf nicht so einfach entlassen, fürchtet er doch ein politisches und wirtschaftliches Debakel.

Tremonti aber bleibt standhaft. Ohne das Sparpaket drohe eine Katastrophe, machte er Berlusconi deutlich. Ende Juli soll das Parlament über das 40-Milliarden-Sparpaket abstimmen. Sollte es zustimmen, wäre das Tremontis größter Triumph. Vorausgesetzt, er ist dann noch Minister. J.H.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren