© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-11 vom 23. Juli 2011

MELDUNGEN

Russland kauft Energiekonzerne

Minsk – Was politisch nicht gelingt, wird auf wirtschaftlichem Weg möglich: Russland profitiert aus der weißrussischen Misere und sichert sich verlorengegangenes Einflussgebiet im Westen zurück. Der weißrussische Premierminister Michail Mjasnikowitsch nannte vor kurzem sieben Firmen, die an Russland verkauft werden. Darunter sind strategisch wichtige Konzerne wie Beltransgas, die Raffinerie von Mosyrsk und Teile des örtlichen Telekommunikationsnetzes. Wegen der drohenden Staatspleite war Minsk gezwungen, bei der Eurasischen Union unter Russlands Federführung einen Milliardenkredit aufzunehmen. Der Vertrag schreibt die Privatisierung von Staatsbetrieben vor. Die russischen Staatskonzerne „Gazprom“ und „Rosneft“ gehören zu den Käufern.                    MRK

Kranke Staatsdiener

Berlin – In keinem anderen Mitgliedsland der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben die Staatsbediensteten derart viele Krankheitstage wie in Deutschland. 16,3 Tage pro Jahr sind es beim bundesdeutschen Staatsdiener im Schnitt. In Chile sind es nur 15,7, in Russland 14,0, in Frankreich 13,0, in Österreich 11,9, in Kanada 11,1, in Italien 9,1, in Großbritannien 9,0, in Dänemark 8,9, in Neuseeland 7,5, in Schweden 6,0 und in den Niederlanden, die ansonsten in vielerlei Hinsicht mit ihren deutschen Nachbarn vergleichbar sind, gar nur 5,5. Da ist es deutschen Beamten möglicherweise ein Trost, dass sie nicht nur unkündbar sind, sondern wie die anderen Privatpatienten auch vergleichsweise schnell einen Facharzttermin bekommen. Eine Umfrage der AOK Rheinland/Hamburg hat ergeben, dass gesetzlich Versicherte deutlich länger auf einen Termin beim Facharzt warten müssen.  M.R.