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30.07.11 / Handwerkskunst wiederbelebt / Projekt Kurenkähne – Nachbau in Wolgast

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

Handwerkskunst wiederbelebt
Projekt Kurenkähne – Nachbau in Wolgast

Kurenkähne wurden neben den Keitelkähnen auf dem Kurischen Haff für die Schleppnetzfischerei genutzt. Die Kähne wurden, regional unterschiedlich, mit Sprietsegel oder Gaffelsegel gefahren. Sie waren zwischen zehn und zwölf Meter lang, zirka drei Meter breit und sehr flach aus Eiche gebaut. Gefischt wurde paarweise mit zwei Kähnen, die gemeinsam die Kurre, ein Schleppnetz, zogen.

Bis 1945 waren diese Fahrzeuge zahlreich auf dem Kurischen Haff anzutreffen. Mit dem Nachbau wird erstmals nach 60 Jahren in Deutschland auf eine sehr spezifische und bereits in Vergessenheit geratene alte Handwerkskunst verwiesen.

Vorwiegend Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins in Wolgast werden am Bau des Bootes beteiligt sein. Auch Nichtmitgliedern wird die Gelegenheit geboten, am Bootsbau mitzuwirken. Das Schiff soll nach seiner Fertigstellung sowohl für die aktive Jugendarbeit zur Verfügung stehen als auch für eine attraktive Vereinsarbeit genutzt werden.

Die Vorarbeiten für den Bau des Bootes begannen im Mai 2011 auf dem Bootsbauplatz in Karrin. Ein Dampfkasten muss zuerst gebaut werden, um die Planken biegen zu können. Auch Mallen (Spantschablonen) müssen angefertigt werden. Für Schülergruppen und Jugendliche werden sozialpädagogischen Aktionen auf dem Achterwasser und dem Peenestrom realisiert. Hierbei wird Jugendlichen die Gelegenheit geboten, die Handhabung alter Boote zu erlernen und einen Einblick in die Geschichte zu bekommen. Weiterhin wird der geschichtli-che Hintergrund der Fischerei und der Lebensweise der Fischer am Kurischen Haff vermittelt. Vereinsfahrten werden zur Belebung des Vereinslebens ebenfalls durchgeführt.

Für die Finanzierung von Material und Ausrüstung werden ständig Sponsoren gesucht. Weitergehende Informationen: www.historischer-schiffbauplatz.de       PAZ


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