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30.07.11 / Trainer im Verdacht / Journalistin deckt die wahre Geschichte auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-11 vom 30. Juli 2011

Trainer im Verdacht
Journalistin deckt die wahre Geschichte auf

Harlan Coben ist ein in Amerika bekannter und erfolgreicher Thrillerautor. In diesem Jahr erschien der Thriller „In seinen Händen“.

Wendy Tynes ist eine erfolgreiche Fernsehjournalistin. Als sie den Trainer einer Jugendsportmannschaft, Dan Mercer, vor laufenden Kameras offiziell als einen Pädophilen entlarvt, glaubt sie, ihn auf frischer Tat oder kurz davor ertappt zu haben. Im darauffolgenden Prozess kommen ihr jedoch Zweifel. Obwohl sämtliche Beweise gegen Dan sprechen, beschleicht Wendy das unbestimmte Gefühl, dass an der ganzen Sache etwas gehörig stinkt. Als die Schülerin Haley Mc Waid verschwindet, scheinen wieder alle Spuren bei Dan Mercer zusammenzulaufen. Wendy jedoch vertraut auf ihre einzigartigen Reporter-Instinkte und beginnt Nachforschungen anzustellen. Unversehens bringt sie einen Stein ins Rollen, der eigentlich vor Jahrzehnten durch die Zahlung eines hohen Schweigegeldes für immer hätte stillstehen sollen.

Im weiteren Verlauf des Thrillers gelingt es dem Autor, den Leser immer wieder hinsichtlich der Schuldfrage zu verunsichern. Ist Dan Mercer wirklich ein Pädophiler und sogar ein Mörder? Kaum scheint der Jugendtrainer rehabilitiert, tauchen neue Beweise auf. Die patente Fernsehjournalistin Wendy Tynes taucht mit Hilfe des World Wide Webs tief in die Vergangenheit Dan Mercers ein und begibt sich und ihren Sohn Charlie damit in Gefahr. Trotz obskurer Warnungen kann die Reporterin jedoch nicht von dem Fall ablassen. Zu viele Fragen ranken sich um die angeblich klaren Fakten: Warum besuchte Dan Mercer als erwachsener Mann immer wieder den Dekan der Universität Princeton, an der er seinen Abschluss machte? Wer ist Narbengesicht und welche Gefahr geht von ihm aus? Und nicht zuletzt: Wieso ist Dans Exfrau Jenna so von dessen Unschuld überzeugt?

Harlan Cobens „In seinen Händen“ bleibt spannend bis zum Schluss, denn was wirklich geschah, deckt Wendy erst zum Schluss des Buches auf.

Einziges Manko ist der Titel. Das englische „Caught“, auf Deutsch „Gefangen“, passt besser als der deutsche Titel, da er dem Leser viel mehr Interpretationsspielraum lässt. Man könnte vermuten, dass die Person, welche den deutschen Titel ersonnen hat, lediglich den Klappentext des Thrillers studiert hat, statt sich des Gesamtwerkes bis zur letzten Seite zu widmen.

„In seinen Händen“ ist bei weitem nicht der einzige bisher auf Deutsch veröffentlichte spannende Thriller des amerikanischen Krimiautors. Im Goldmann Verlag erschienen in den letzten Jahren „Von meinem Blut“, „Das Grab im Wald“, „Schlag auf Schlag“ und „Sie sehen dich“.    Vanessa Ney

Harlan Coben: „In seinen Händen“, Page & Turner Verlag, München 2011, 448 Seiten, geb., 14,99 Euro


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