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06.08.11 / Szenen einer Ehe / Erneuter Missklang in der Koalition – Barthle buhlt bei der SPD

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-11 vom 06. August 2011

Szenen einer Ehe
Erneuter Missklang in der Koalition – Barthle buhlt bei der SPD

Nicht mal in der parlamentarischen Sommerpause kommt die Regierungskoalition zur Ruhe. Statt auszuspannen und im urlaublichen Abstand zu sich selbst alle Händel sein zu lassen, herrscht Kakofonie in der Berliner Lebensabschnittsbeziehung, wohin man guckt. Von einer christlich-freiheitlichen Ehe kann gar keine Rede sein, es ist nur noch der reine Zweck, der das schwarz-gelbe Paar zusammenhält – noch überwiegt der beiderseitige Nutzen, bis dass der Wähler die Scheidung ausspricht. Eine gemeinsame Lebensführung sieht anders aus.

Derweil flirtet der Unions-Haushälter Norbert Barthle ungeniert mit der möglichen künftigen Sozi-Partnerin. Barthle platzierte ohne Abstimmung mit den Bedürfnissen der FDP den Vorschlag einer – man halte den Atem an – Steuererhöhung für Besserverdienende und gut verdienende Alleinstehende, obgleich die Details der vorgesehenen Steuersenkung noch nicht einmal feststehen. Du kriegst die Tür nicht zu! Dabei hatte sich die Koalition unter Hängen und Würgen doch eben erst darauf geeinigt, im Herbst das Projekt-Konzept für eine Steuerreform vorzulegen – gemeinsam erarbeitet, wohlgemerkt. Bis dahin sollte Harmonie demonstriert werden.

Den Ball munter aufgreifend, jubilierte SPD-Chef Sigmar Gabriel: Seine Partei sei „sofort verhandlungsbereit“, um den Spitzensteuersatz zu erhöhen und Entla­stungen nicht auf Pump zu finanzieren – sowie, Klammer auf, die Euro-Transferunion mit frischem Steuergeld aus dem deutschen Mittelstand zu befeuern, Klammer zu. Irgendwo muss das nötige Kleingeld für den Mühlstein Europa ja herkommen. „Ich will nicht die FDP ärgern, sondern uns allen in der Koalition helfen“, rechtfertigte sich Barthle. Ja, freilich. Das sagen alle, die beim Flirten erwischt werden. CR


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